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Die Abmahnwelle rollt weiter

Iigendwann wird jemand auf die Idee kommen und den Begriff Elch als Marke schützen lassen. Noch ist es zum Glück nicht soweit. Doch der Elch sammelt schon jetzt fleißig Spenden in den Wäldern Südschwedens.

Leider geht es dafür aber immer wieder anderen Anbietern im Netz an den Kragen. Nach der großen Abmahnwelle im Bereich Webspace rollt jetzt wieder der Explorer-Zug durch die Webgemeinde. Die Löschung des umstrittenen und von einem bekannten Münchner Rechtsanwalt verteidigten Begriffes Webspace ist verfügt und wird wohl auch Bestand haben. Es war ja auch relativ gewagt einen dermaßen allgemeinen Begriff überhaupt schützenswert zu finden. Ob und wann allerdings schon abgemahnte Betreiber von Websites die erstatteten Auslagen zurückerhalten steht auf einem anderen Gesetzesblatt.

Dieser Fall war und ist aber nicht der einzige. Auch schon früher wurden Betreiber von Websites auch aufgrund von Links zu – umstrittenen – Inhalten abgemahnt, verklagt oder sogar mit Erfolg von Schließung bedroht. Dabei ist doch gerade das Setzen von Links und die Herstellung von Beziehungen vorhandener Informationen und Dokumente der zentrale Bestandteil des Netzes. Sonst würde es ja wohl auch nicht Netz heißen.

Ob und in wieweit sich der Verlinkende mit der verlinkten Information identifiziert steht auf einem anderen Blatt und soll hier auch nicht diskutiert werden. Inwiefern strafrechtlich relevante Tatbestände beim Setzen eines Links vorliegen sollte immer nicht das Problem des Verlinkenden sondern des Betreibers der eigentlichen Informationsquelle sein.

Nachdem der Webspace wohl wieder für den allgemeinen Sprachgebrauch zur Verfügung steht, trifft es jetzt wieder die Erwähner des Wortes Explorer. Die Ratinger Firma Symicron GmbH hält die Markenrechte an diesem Begriff. Leider gibt es mehrere Programme die diesen Begriff auch im Namen führen.

Der Internet Explorer von Microsoft gehört dazu. Dieses wird aber – wohl aufgrund eines Abkommens beider Firmen – nicht weiter beanstandet. Ein von einer amerikanischen Firma vertriebenes FTP-Programm FTP-XXXXXXXX führt allerdings auch diesen Begriff als Teil des Namens. Selbstverständlich läßt dieses frevelhafte Verhalten die schon oben erwähnte Münchner Rechtsanwaltskanzlei nicht ruhen.

Schon das bloße Erwähnen dieses Programmnamens ruft eine relativ teuere Abmahnung hervor. Nun traff es ausgerechnet den Autor des hervorragenden Werkes SelfHTML Stefan Münz. Selbstverständlich empfiehlt er auch Programme. Natürlich gehören auch FTP-Programme dazu. Aber der mit Namen betitelte Link zum FTP-XXXXXXXX soll nach Meinung der Rechtsvertretung der Firma Symicron die Markenrechte verletzen und rund 2000 DM Anwaltskosten verursachen.

Stefan Münz hat allerdings den Spieß umgedreht und klagt nun gegen diese Abmahnung. Notfalls bis zur letzten Instanz. Zu diesem Zweck sucht er noch nach Spendern. Denn natürlich ist ein solcher Prozeß nicht umsonst. Gerade diese für kleinere Websitebetrieber unüberschaubaren finanziellen Folgen lassen viele Abgemahnte lieber zähneknirschend die horrenden Anwaltsgebühren zahlen anstatt ihr Recht vor Gericht zu erstreiten.

Die Chancen einen solchen Prozeß zu gewinnen stehen allerdings nach neuesten Urteilen nicht schlecht. Immer mehr Gerichte verstehen das Verlinken oder Benutzen eines geschützten oder umstrittenen Begriffes nicht gleich als Verletzung von Markenrechten oder einen wie auch immer gearteten Rechtsbruch. Auch dem Abmahnunwesen selbst wurde schon ein Riegel vorgeschoben. Ganze Serien von Abmahnungen wie sie oft in diesen Fällen verschickt wurden, gelten dann nämlich nicht automatisch als gerechtfertigt. Die zu zahlende Gebühr kann in diesen Fällen nicht mehr so ohne weiteres verlangt werden. Es ist hier wohl von Abmahnungen auszugehen, die nicht erfolgen um den Rechtsfrieden wiederherzustellen, sondern um Gewinn aus der Gebühr zu erzielen.

Ein nicht unwesentlicher Erfolg. Sollte allerdings auch die Klage von Stefan Münz erfolgreich sein, gewinnt das Internet in Deutschland einen Teil seiner verlorenen Unschuld wieder. Links und Erwähnungen von Worten sind dann kein Rechtsbruch mehr, sondern ein wesentlicher Bestandteil des Geistes des Internet. Es kann nicht sein, daß jeder Websitebetreiber seine Seiten und Links erst rechtlich untersuchen lassen muß, bevor er sie gefahrlos veröffentlichen kann.

Vielleicht wird durch ein oder mehrere Grundsatzurteile, die zu erwarten sind, endlich auch so etwas wie eine Lex Web geschaffen. Forschung und Lehre sind – im Rahmen des Grundgesetzes und natürlich auch auf einer ganz anderen Ebene – frei. Warum gilt nicht etwas ähnliches auch für das Internet? Ein paar Links zu – nicht nur markenrechtlich – umstrittenen Inhalten haben noch nie geschadet.

Das natürlich auch eine Änderung des Markenrechtes in Betracht gezogen werden sollte ist klar. Wo allgemeine Begriffe wie Webspace oder Explorer geschützt werden können, wird es den meisten Anbietern von Informationen im Internet nicht gerade leicht gemacht den teueren Fettnäpfchen auszuweichen. Aber die Patentämter auf deutscher und europäischer Ebene scheinen langsam aber sicher dazuzulernen.

Lesen Sie dazu auch:
Aktion gegen Markengrabbing 13.08.1999
Freedom for Links 15.01.2000
Der Fall Münz

Es ist soweit. Die Telekom kündigt eine Flatrate zur Internetnutzung an.

Jubelrufe ließen in den letzten Wochen das andauernde Hellau und Alaaf Gebrülle der Narren verblassen. Was war passiert? Pünktlich zur CeBit hat die Deutsche Telekom neue Produkte angekündigt.

Zuerst wurde die Nutzung des D-Kanals der ISDN-Leitung als permanente Verbindung zum Internet vorgestellt. Eigentlich ist der D-Kanal für die Internetanbindung nicht oder nur bedingt zu gebrauchen. Die Telekom möchte damit eine Möglichkeit bieten ohne weitere Verbindung e-mails und andere Daten zu empfangen, die geringen Umfangs sind. Doch wo ist der Umfang noch gering und wann muß auf eine richtige ISDN-Verbindung umgestellt werden.

Dieses – nur 10 DM im Monat kostende – Angebot ist und war wohl als Antwort auf die ständige e-mail Empfangsbereitschaft der Satelliten-Internetdienste wie z.B. Teles zu verstehen. Bei diesen Diensten ist der permanente, schmalbandige Empfang von Daten schon seit jeher Bestandteil des Angebots. Aber ein Durchbruch für die Internetnutzung in Deutschland ist diese technische Krücke der Telekom nun sicher nicht.

Viel interessanter und bahnbrechender war da schon die kurz danach erfolgende zweite Ankündigung der Telekom. Zum einen die mit einem Pauschalbetrag abgegoltene Telefon- und Internetnutzung am Sonntag. Und die Einführung einer echten Flatrate für T-Online zum Sommer.

Den Pauschalbetrag für den Sonntag wird allerdings aller Voraussicht nach die Regulierungsbehörde stoppen. Kleine Mitbewerber der Telekom können es sich nämlich nicht leisten ihre Kapazitäten, für die sie ja weiter zahlen müssen, an bestimmten Tagen generell zu verschenken. Die Telekom kann aufgrund ihrer Größe für solche Angebote natürlich eine ganz andere Kalkulation durchführen als z.B. otelo.

Zwar gab es auch schon in der Vergangenheit vereinzelt Aktionen von Telekom-Mitbewerbern in deren Rahmen das Telefonieren an bestimmten Tagen kostenlos war. Doch waren dies nur Werbemaßnahmen mit bestimmten Kosten, aber kein dauerhaftes und für kleine Telcos unkalkulierbares Angebot.

Die Flatrate hingegen, der Ankündigung nach 100,- DM pro Monat, könnte sich zu dem Killerprodukt des Internetzugangs in Deutschland entwickeln. In anderen Ländern ist es ja durchaus schon seit einiger Zeit üblich, für die Nutzung des Internet oder des Telefons allgemein nur eine monatliche Pauschale zu verlangen und keine weiteren minuten- oder volumenabhängigen Gebühren zu verlangen.

Die breitere Nutzung des Internet in Deutschland wurde immer durch den im Hintergrund tickenden Gebührenzähler zumindest der Telefonverbindung behindert. Zwar gab es durchaus Versuche eine Flatrate einzuführen. Doch sind diese wie bei Mobilcom gescheitert oder sie beziehen sich nur auf bestimmte Orte (Netcologne) bzw umfassen nur die Verbindungsgebühren nicht aber die Telefonkosten. So ist beispielsweise die Flatrate von AOL für 9,90 DM nur ein Blender. Es fallen weiterhin 3,9 Pfennig Telefonkosten pro Minute an und es wird ein Verbindungsentgelt von 6 Pfennig pro Einwahl erhoben. Die 9,90 DM Flatrate zahlt nur, wer gar nicht über AOL ins Internet geht. Nicht gerade die optimale Lösung für eine Flatrate.

Bei der Telekom sollen jetzt keine weiteren Kosten anfallen. Und mit der sehr guten Infrastruktur der Telekom ist es wohl auch kein Problem die entsprechende Bandbreite für ISDN zur Verfügung zu stellen. Und ein Besetztzeichen gibt es bei T-Online praktisch nie. Der Nutzer ist allerdings auf T-Online als Zugangsprovider festgelegt.

An sich keine schlechte Wahl. Der T-Online Zugang funktioniert über PPP ohne Probleme mit den gängigen Betriebssystemen und Anwendungen. AOL hat es beispielsweise immer noch nicht geschafft die Nutzung des AOL-Netzwerkes von der eigenen Software unabhängig zu machen oder AOL e-mails über POP bereitzustellen.

Das jetzt natürlich die Mitbewerber der Telekom einen Katzenjammer beginnen ist klar. Hier wird viel von Mißbrauch der Markstellung und unzulässigem Dumping gesprochen. Aber auf den zweiten Blick scheint die Telekom eher aus einer Position der Schwäche den aus der Marktbeherrschung heraus zu agieren. AOL hat sich gerade mit Time Warner zusammengeschlossen und liefert nun nicht nur den Zugang sondern auch hochwertige Inhalte ins Internet. Vodafone und Mannesmann werden sicher in nächster Zeit neben dem normalen Zugang per Telefonkabel auch Internet per Funk flächendeckend zu günstigen Preise anbieten.

Um nicht weiter Marktanteile zu verlieren, muß die Telekom einfach handeln. Schließlich hat sie auch schon vor einiger Zeit ihr Alleinstellungsmerkmal des Homebanking an offene Systeme der Banken im Internet verloren. Dies ist wohl auch der Hintergrund der in den letzten Tagen verkündeten Kooperationen der Telekom mit Frankreichs führenden Internetdienst und der Commerzbank.

Wenn dieser Kampf um Marktanteile im Zugangsbusiness über sinkende Kosten des Zugangs und Flatrates ausgeführt wird, kann diese Entwicklung dem Internetnutzer nur Recht sein. Der Nutzung und der Verbreitung des Internet in Deutschland wird mit solchen Preismodellen nur geholfen. Es bleibt zu hoffen, daß die Konkurrenten der Telekom in nächster Zeit mit dem Jammern aufhören und lieber selber Angebote in dieser Richtung erarbeiten und vorstellen. In anderen Ländern bietet AOL selber Flatrates an, trotz der sicher auch dort bestehenden Kosten der Leitung, die nicht AOL gehören.

In der Zukunft wird sicher nicht über den Zugang das Geld verdient, sondern über Inhalte und weiteren Service (Zugänge über GSM usw). Scheinbar müssen das jetzt einige Internetprovider erst durch die Telekom vor Augen geführt bekommen um aufzuwachen. Und das Wichtigste: Der Internetnutzer kann von dieser durch die Telekom eingeläuteten Entwicklung auf absehbare Zeit nur profitieren. Sollten wirklich in der Zukunft unsere Kühlschränke ins Internet wollen, kostet das wenigstens nichts extra. Telekom sei Dank.

Weiterführende Links zum Thema
http://www.t-online.de/ T-Online mit Erklärungen zu verschiedenen Tarifmodellen der Zukunft
http://www.aol.de/ Und die Konkurrenz aus Amerika
Wie weit geht es noch?
Sinken die Onlinekosten immer weiter? 11.11.1999
Das Archiv, der Elch, der Gebührenzähler oder doch alles umsonst ? 03.09.1999
Initiative für eine Flatrate im Internet

Nur aus Hopfen, Malz, Wasser und Bytes. Das flüssige Brot fließt im Web.

Des Deutschen liebstes Getränk findet sich nicht nur an beinahe jeder Straßenecke, vor vielen Filmen und auf diversen Sportveranstaltungen (Biertrinker sind sportlicher als der Rest der Bevölkerung?). Auch im Internet breiten sich mehr oder weniger aufwendige Seiten mit dem Gerstensaft auf unschuldigen, abstinenten Bildschirmen aus. Das flüssige Brot rauscht immer ungehemmter durch die Datenleitungen.

Die erste Station unserer Rundreise durch die Welt des Netzbieres führt uns ins romantische, verträumte Sauerland. Nicht nur die Heimat der teueren, kleinen Würstchen, des Stahls und der dunklen Täler. Auch Bier wird hier in Massen gebraut und vermutlich auch getrunken.

Denn anders ist der leicht missratene Webauftritt der Veltins-Brauerei nicht zu erklären. Nach dem automatischen Verändern des Browserfensters auf 800×585 Punkte wird der Besucher von einem leicht zerpflückt wirkenden Layout empfangen. Was macht aber der Surfer mit nur 640×480 Pixeln oder einem nicht framefähigen Browser? Die Biermarke wechseln ist hier wohl angebracht.

Nach dem ersten – nur kleinen – Schrecken erwarten den bierdurstigen dann aber doch hinreichend informative Artikel zum Bier, der Firma, Events und Veranstaltungen und sonstigem Wissenswerten rund um Veltins. Die Menüs und Seiten benutzen sehr ausgiebig CSS, DHTML und JavaScript. Hoffentlich wurde an die Abwärtskompatibilität gedacht. Der Elch konnte es jedenfalls sehen.

Warum aber unter den Gastrolinks nur sowenig Schankstellen auftauchen. Und der Rest der Welt nur mit je zwei Lokalen in der Schweiz und in Griechenland erwähnt wird, bleibt wohl das Geheimnis der Sauerländer und ist in den dortigen Stauseen sicher auf ewige Zeiten begraben.

Nun aber mal etwas mehr in Richtung der Heimat des Elches. Rauf aufs flache Land. Hinein nach Bremen. Nicht nur Heimat des Fußballs, der Arbeitslosen und des norddeutschen Straßenkarnevals. Nein, auch Bierhauptstadt Norddeutschlands. Im Laufe einiger Besuche hat der Elch sich höchstpersönlich von der Qualität und Quantität des dortigen Bieres überzeugen können.

Überzeugen kann auch der Webauftritt der Becks Brauerei. Klar und übersichtlich präsentiert sich auf allen Bildschirmgrößen ein rundum informatives Angebot. Hier wird nicht nur über Bier, Gläser und das Trinken geschrieben. Auch der Sport – hier besonders der Fußball – kommt nicht zu kurz.

Wer sich nicht nur fürs Biertrinken sondern auch für körperliche Aktivitäten interessiert ist auf den Becksseiten sicher richtig. Ein gelungener Internetauftritt. Zwar nicht Spitzenklasse aber guter, solider Durchschnitt. So sollte es sein. Nicht nur Informationen zum Produkt und der Firma. Sondern auch Zusatznutzen für den Betrachter. Noch zahlt man schließlich Onlinegebühren.

Und nun die ganz andere Himmelsrichtung. Was geht denn so in München und der Umgebung (sprich Bayern) ab? Dort wird ja nicht nur dieses plörige Oktoberfestbier getrunken. Auch das Weißbier kommt von dort. Und der Webelch ist gerade im Sommer diesem Trank nicht abgeneigt.

Die Paulaner kommen als erste an die Reihe. Später am Schluß kommen wir nochmal zu einem byerischen Highlight. Es erwartet uns ein, auf den ersten Blick, klarer und durchdachter Aufbau mit gut gemachten Bildern. Sogar eine Wahlmöglichkeit zwischen Deutsch und Englisch besteht. Nicht schlecht der Bayer, der.

Zu Kaufen gibt es im Shop auch ein paar Artikelchen. Aber nichts was sich von den anderen Brauereiauftritten unterscheidet. Nur tauchen hin und wieder Fehlermeldungen und lästige Inkonsistenzen des Designs und des Layout auf. Man möchte fast vermuten hier wurde eine bestehende Site überarbeitet und ausgebaut. Dabei hat man wohl aber einige Leichen im Keller übersehen.

Na, was nicht ist kann ja noch werden. Ein Anfang ist gemacht. Der ist auch größtenteils ganz gut. Es geht bergauf. Klar, in Bayern sind ja dann auch die Berge.

So der Elch kann jetzt nicht mehr so recht in Deutschland bleiben. Hier ist er ja auch fast durch. Mitte, Norden, Süden und einen heben wir uns noch auf. Also auf, auf über den großen Teich nach Amerika hin. Die Heimat der Leicht- und Ultraleichtbiere ohne Alkohol, mit Farbe und allerlei anderem Unsinn.

Leider ist die Brauerei die wir besuchen wollten wohl gerade in den Ferien. Also bleibt nur der kanadische Auftritt der Firma Budweiser.

Der Kanadier an sich ist auf den ersten Blick wohl gesetzestreu (Hinweis für minderjährige Bierschlürfer) und interessiert sich auf den zweiten Blick wohl mehr für Sport als für Bier.

Auf den gesamten Seiten der Budweiser wird etwas über die NFL Canada, Sporttermine, Fernsehshows mit Sport, Sport hier, Sport da geschrieben. Aber irgendwie garnix übers Bier. Na schade. Die Site ist zwar technisch und gestalterisch nicht schlecht. Nur: wo ist das Bier hin?

Da bleibt der Elch lieber in Europa und schaut sich einen der Urväter des modernen Bieres an. Unser Weg führt uns also auf elektronischem Wege nach Budweis in der Tschechischen Republik. Auch wenn die neue Site schon seit für den September 99 angekündigt war. Der noch vorhandene alte Auftritt dieser Traditionsbrauerei weiß auch zu gefallen.

Klares Layout, schneller Seitenaufbau, nicht so mit grafischem Schnickschnack überfrachtet präsentieren sich viele nützlichen Informationen. Man findet die Geschichte der Brauerei ebenso wie die Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Firmenmuseums.

Natürlich auch Termine, Events, Links und der für eine Firmensite übliche restliche Inhalt. Gut gemacht. Und der angekündigte neue Auftritt wird bestimmt noch besser. Der Webelch wartet gespannt.

Und kehrt nochmal zurück zu den Weißwürsten und Weißbieren. Im Dezember 99 wurde der monatliche y-design innovation award verliehen. An sich nix besonders interessantes. Der wird ja jeden Monat einmal verliehen. Doch diesmal wurde er an ein Bier – besser an den Internetauftritt des Bieres – vergeben.

Und zu recht. Die Seiten des Bierbrauers Maisel sind absolut top. Mit Flashanimationen, perfekt sauberen Grafiken und einer klaren, eingängigen Menüstruktur.

Hier wirkt nichts überfrachtet oder zusammengestrickt. Alles paßt wunderbar zusammen und hinterläßt einen luftigen, leichten Eindruck. Ist ja auch ganz richtig. Ein Weißbier ist luftig und leicht. Aber nicht nur die Gestaltung überzeugt auf der ganzen Linie. Auch der Inhalt der Seiten ist gekonnt zusammengestellt.

Hier waren und sind Profis am Werk. Gut so und vor allem weiter so. Vielleicht schauen sich die anderen etwas weniger innovativen Bierbrauer diese Seiten mal eingehend bei einem kühlen Blonden an. Und lernen etwas daraus. Aber nicht nur Bierbrauer. Auch für Internetauftritte anderer Branchen bietet der prämierte Auftritt von Maisel einige Denkanstöße.

So, dann man Prost!

P.S. Wer sich noch umfassender über das Bier, Brauen, Trinken und Adressen im Internet über Bier informieren will findet unter www.bier.de die wohl umfassendste deutschsprachige Website.

Weiterführende Links zum Thema
http://www.veltins.de/ Das Sauerländer Tröpfchen
http://www.becks.de/ Der Bremer Humpen
http://www.paulaner.de/ Im Süden trinkt man Weißbier
http://www.budweiser.ca/ Kanadier sind sportlich
http://www.budweiser.com/ und Amerikaner nicht erreichbar
http://www.budvar.cz/ Das Glück liegt im Osten
http://www.maisel.com/ oder vielleicht doch eher im Süden

HO HO HO Ja wo ist denn der Weihnachtsmann ??

Es weihnachtet sehr. Das Fest der Tannen, Kugeln, Gänsebraten und dicken alten Männern in roten Mänteln und mit Rauschebärten rückt immer näher. Klar, das es in Wirklichkeit keinen Weihnachtsmann gibt, sondern unter den roten Klamotten ausgemergelte und hoffnungslose Pädagogikstudenten stecken.

Aber, vielleicht lebt im Netz der Netze noch der ursprüngliche und gute Geist dieses wichtigsten (neben dem mit dem Osterhasi) Festes des Jahres. Der Webelch ist aufgrund seiner langjährigen, innigen Beziehung zum Weihnachtsmann und dem ganzen Rummel selbstredend besonders an diesem Thema interessiert.

Diesmal wurde ganz ohne Hilfe von Webverzeichnissen oder Suchmaschinen recherchiert. Die passenden Begriffe in die Domainnamen eingebaut. Und los geht es. Der erste Weg führt direkt zum Weihnachtsmann. Vielleicht hat der alte Bursche und seine geschenkebastelnden Wichtel ja auch in der HTML-Programmierung und im Webdesign was auf dem Kasten.

Leider zu früh gefreut. Unter www.weihnachtsmann.de finden sich umgeben von einem schwarzen Trauerrand nur Bilder, die augenscheinlich von den kleinen Brüdern der Wichtel stammen. Der Informationsgehalt tendiert gegen Null und ein Chat mit dem Meister ist auch nicht möglich.

Ist ja dumm gelaufen. Aus der Superadresse hätte was werden können. Aber so kommt keine rechte Freude am Weihnachtsfest auf. Und überhaupt, was interessiert den echten Weihnachtsmann-Fan der Ort mit dem komischen Namen Himmelspforten.

Dann eben nicht. Also weiter mit den Weihnachtsbegriffen. Jetzt ist www.weihnachten.de an der Reihe. Und holla, wo ist der Elch denn hier gelandet? Ein, zwei geschickte Umleitungen und man findet sich auf der Weihnachtsauktion von versteigern.de wieder. Toll, hier kann man echte Weihnachtsbäume ersteigern. Und das sogar zu ganz guten Kursen.

Die Seiten mitsamt Grafik sind – war ja auch nicht anders zu erwarten – perfekt und funktionell gestaltet. Die Navigation ist verständlich und klar. Der Aufbau und die Ladezeiten gehen in Ordnung. Und die Menge der Angebote ist auch beeindruckend, schließlich handelt es sich um ein nicht gerade kleines Internetauktionshaus. Aber, trotz des weihnachtlichen Warenangebotes, so richtig was mit dem Weihnachtsmann und der Weihnachtsgeschichte ist hier nix. Halt nur ein weiterer – perfekt gemachter – Auktionshansel im Netz. Der Kommerz rund ums Weihnachtsfest läßt sich auch im Web nicht stoppen.

Der Webelch ist zum Glück perfekt fremdsprachig. Dann kommt eben dieses schrecklich XMAS zum Zuge. Unter der passenden Adresse www.xmas.com kommt alles noch viel Schlimmer. Der totale amerikanische Konsumterror. 12 Monate im Jahr alles rund ums Weihnachtsfest. Wahrscheinlich gibt es dort Menschen, die sich auch im Sommer Kugeln an die Palmen hängen.

Nicht schlecht gemacht. Aber auch nicht wirklich gut. Halt einer der zahllosen amerikanischen Onlineshops, die es ja auch zu anderen Themen gibt. Hier ist auch nix mit dem Weihnachtsmann. Nur Kaufen, Kaufen, Kaufen. Da kann der Webelch auch in die Stadt gehen und versuchen den Samstag ohne Verletzungen zu überstehen.

In Auswärts wird der Weihnachtsmann ja Santa Claus genannt. Unter der passenden Adresse dieses Klauses www.santaclaus.com geht es endlich mal nicht um Kommerz oder komische Orte mit seltsamen Namen. Hier findet sich allerlei Interessantes und Wissenwertes rund um den Weihnachtsmann und das Weihnachtsfest.

Gestaltungstechnisch ist die Seite schon etwas angegraut. Seit 1994 befindet sie sich im Netz und am 25.12.97 wurde sie das letzte Mal bearbeitet. Da ist der Santa Claus wohl vor lauter Geschäftemacherei nicht mehr zum Pflegen seiner Seiten gekommen. Hier hat wohl ein ehemals ambitionierter Hobby-Webdesigner 1994 mal rumgebastelt und dann die Lust verloren. Technisch ist das alles in Ordnung, aber halt schon 5 Jahre alt.

Dann mal auf zu einer Adresse, die einem beim besten Willen nicht zu Weihnachten in den Sinn kommt. Die Firma mit dem amerikanischen Landwein sendet schon seit November im Fernsehen wieder diese zuckersüßen kitschigen Weihnachtsspots und druckt den alten Herrn auch auf die Flaschen. Unter www.coca-cola.de wird diese Werbekampagne perfekt fortgesetzt.

Cola schmeckt zwar auch an Weihnachten nicht nach Zimt. Doch hier findet der Webelch endlich die Dinge, die er gesucht hat. Geschichten, Kalender, Bräuche, Links und alles absolut perfekt gestaltet und toll gemacht. Geht eben doch. Aber warum kommt so ein schöner Auftritt zum Weihnachtsmann ausgerechnet vom größten Softdrinkhersteller der Welt? Hier will dem Webelch noch nichtmal jemand irgendetwas verkaufen. Ist ja ganz schön klasse.

Das Weihnachtsfest im Internet stellt sich also genauso dar wie im richtigen Leben. Viel Kommerz, Kitsch und wenig Besinnliches. Das Netz ist eben doch die Welt oder so. Einzig ein wirklich dicker Fisch des Kommerzes baut eine Weihnachtssite mit nicht kaufbaren Inhalten. Auch nicht schlecht. Wie das Leben halt so spielt. In diesem Sinne wünscht der Webelch trotzdem ein frohes und besinnliches Fest. Bis Ostern losgeht und die Schokoladenhasen im Aldi auftauchen…

Weiterführende Links zum Thema
http://www.weihnachtsmann.de/ Die Wichtel malen
http://www.weihnachten.de/ Tannebäume für wenig Geld
http://www.xmas.com/ Weihnachten all year round
http://www.santaclaus.com Seit 1997 verreist
http://www.coca-cola.de Auch der Weihnachtsmann trinkt Cola

HILFE … Die Narren sind los.

Eigentlich sollte der November Webelch ja schon zum 11.11.99 erscheinen. Aber wie man auch im Tagebuch nachlesen kann ist viel passiert und er ist halt erst zwei Tage später fertiggeworden.

Nun wir sind ja trotzdem noch voll in der sogenannten fünften Jahreszeit. Am 11.11. um 11.11 Uhr hat in vielen deutschen Städten wieder das Narrenvolk die Macht übernommen. Die Auswirkungen dieses närrischen Treibens auf die Gesundheit des Internet nimmt sich der Webelch in dieser Ausgabe etwas genauer zur Brust (prost).

Drei Internetangebote werden kurz in Wort und Bild vorgestellt. Ihre Gestaltung und Programmierung wird unter die Lupe genommen und eigentlich sollte auch der Humor geprüft werden; doch davon später mehr.

Fall Nummer 1 Die Blauen Funken in Neuss
Zufällig wurde der Webelch vor einigen Wochen beim Surfen auf diese Seiten aufmerksam. Und er wurde positiv überrascht. Eine klare Struktur, gefällige gut gemachte Grafiken und ein saubere Programmierung überzeugen völlig. So sollten Internetseiten aussehen, dann klappt es auch mit dem Zugriff.

Hier hat sich der oder die Designer wirklich mal Gedanken gemacht. An einigen Stellen ist zwar noch kein weiterer Inhalt hinterlegt (Linkliste). Aber schon das vorhandene Material ist wirklich spitze. Formulare und andere mehr oder weniger wichtige Dateien sind als Download vorhanden. Sogar das PDF-Format wird dabei benutzt.

Der Terminkalender ist sauber und ordentlich gepflegt. Der gesamte Inhalt der Site macht den Eindruck, daß die Neusser Jecken den Wert des Internet für die Kommunikation verstanden haben.

Gesamturteil für diese Seite sind daher 2 Elche

Fall Nummer 2 Der Kölner Karneval
Köln die Hochburg des närrischen Treibens. Hier erwartet man in jeder Beziehung eine Topleistung der Karnevalisten. Leider, leider ist der Internetauftritt zwar nicht wirklich schlecht, aber auch nicht wirklich gelungen. Er hängt irgendwo so zwischen den Stühlen. Die eingeschlagene Richtung stimmt durchaus. Der Inhalt ist – soweit für Nordlichter zu prüfen – ganz in Ordnung und informativ. Aber ob es wirklich soviele zappelnde Bilder auf der Startseite sein müssen, das wagt sogar der Webelch zu bezweifeln.

Dabei sind die Bilder wirklich schön anzuschauen und gut gemacht. Trotz der Animation ist die Größe nicht unnötig aufgebläht. Alles lädt sich schnell und fehlerfrei. Ja wenn, wenn nicht dieses seltsame Konstrukt des Framesets der Seiten wäre. Ein Bereich für Browser ohne Framefähigkeiten ist durchaus löblich. Aber den dafür benötigten NOFRAMES Abschnitt im FRAMESET unterzubringen. So ganz regelkonform ist diese eigenwillige Anwendung der immerhin fehlerfrei geschriebenen Tags nicht. Aber, wenns bei diesen kleinen Ausrutschern bleibt. Köln ist also auch im Internetkarneval eine Reise wert.

Wegen der kleinen Fehler aber trotzdem nur eine Platzierung im Mittelfeld

Fall Nummer 3 KG Blau Gelb aus Berlin
Den Nordlichtern und unseren evangelischen Mitbürgern wird immer nachgesagt, daß sie nichts vom Karneval verstehen. Tja, die Berliner bestätigen dieses Vorurteil recht eindrucksvoll. Und zeigen zudem, daß sie auch von der Gestaltung und Programmierung von Internetseiten keinen blassen Dunst haben.

Schon die T-Online Adresse läßt Schlimmes befürchten. Und es kommt schlimm. Der Narrenhaufen hat sich mit dem in Netscapes Navigator eingebauten, eher rudimentären HTML-Editierfunktionen eine echt miese Homepage zusammengebastelt. Die Farbwahl ist – freundlich ausgedrückt – kräftig und prägnant. Oder um es einfacher zu sagen: Häßlich. Als Schrift per FONT-Tag die Comic von Microsoft vorzugeben ist auch weder originell noch besonders schlau. Das dann die Bilder einerseits zu groß im Bezug auf den Dateiumfang aber andererseits durch eine starke und nicht richtig angewandte Kompression einfach unansehnlich sind ist klar. Das passt ganz gut.

Hier hat der billige Scannerteufel vom Aldi zugeschlagen. Also Berliner Jecken. Entweder macht ihr das mal richtig. Oder tragt euch besser nicht bei WEB.DE ein. Dort findet der Interessierte ja in der Rubrik Karneval ne ganze Menge. Aber kaum etwas derart Gruseliges.

Gesamturteil: Berlin zero points

Womit wir schon am Ende und beim am Anfang erwähnten Spaß wären. Wo ist der Spaß auf den Seiten? Auch die Top-Seiten der Neusser haben den Webelch nicht einmal lachen lassen. Vielleicht ist Karneval ja doch nicht lustig. Oder kapiert das ein Nordlicht tatsächlich nicht. Nur die Berliner lassen das Elchherz vor Lachen hüpfen. Aber nicht vor Freude oder über die tollen Witze dort. Ne, das ist einfach so mies. Das macht schon fast wieder Spaß. Wie der hoffentlich endlich begrabene deutsche Schlager.

Weiterführende Links zum Thema
http://www.blaue-funken-neuss.de/ Blaue Funken Neuss
http://www.koelnerkarneval.de/ Kölner Karneval
http://home.t-online.de/home/KG.Blau-Gelb/ KG Blau Gelb Berlin
http://dir.web.de/Unterhaltung/Karneval/ WEB.DE Rubrik zum Thema Karneval

Nachtrag zum Thema in der letzten Ausgabe
Nach der Meldung dieser Vorfälle in den Excite Clubs an das LKA München wurde der gesamte Fall an die zuständigen Behörden in den USA übergeben. Bislang ist weder in den Nutzungsbedingungen noch in der Handhabung der Excite Clubs eine Veränderung festzustellen. Der Webelch bleibt am Ball und wird in loser Folge weiter über diesen oder ähnliche Fälle berichten.

Die dunklen Seiten des Internet: Kinderpornografie für Jedermann

Im Grunde sollten diesen Monat die Möglichkeiten der Personalisierung und der Erstellung einer eigenen Homepage bei den Suchdiensten – neudeutsch Portalen – wie Yahoo, Excite usw besprochen und verglichen werden.

Schon bei den ersten Gehversuchen im Community-Bereich von Excite ist der Web-Elch aber auf erschreckende Funde gestossen. In einigen privaten Bereichen wird anhand von Bildern der Mißbrauch von Kindern vorgeführt. Excite beteiligt sich – unwissentlich ? – an der Verbreitung von Kinderpornografie über das Internet.

Was aber ist überhaupt Kinderpornografie. Wenn in Medienberichten über das Internet berichtet wird, stehen entweder große geschäftliche Erfolge oder aber ebendiese Kinderpornografie regelmäßig im Mittelpunkt des Interesses. Für Aussenstehende erscheint bei flüchtiger Betrachtung das gesamte Internet als ein Treffpunkt pädophiler Straftäter.

Die Definition von Kinderpornografie und die Strafbarkeit der Verbreitung wird in Deutschland durch die Paragrafen 176, 176a und b und den Paragrafen 184 des Strafgesetzbuches geregelt. Demnach ist Kinderpornografie die Darstellung von sexuellen Handlungen an oder mit Kindern unter 14 Jahren und deren Festhalten in Bild und Ton. Nach strenger Auslegung des §184 Abs. 3 fällt auch Excite unter die Strafandrohung von bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug. Denn dort werden ohne größere Sicherungsmaßnahmen kinderpornografische Darstellungen zur Betrachtung vorgehalten.

Natürlich findet sich Kinderpornografie nicht nur im Internet. Schon vor der massiven Verbreitung der elektronischen Kommunikation fanden Pädophile Mittel und Wege ihrem Treiben nachzugehen und Bildmaterial zu tauschen oder zu verkaufen. Ob Bilder per Post getauscht wurden oder man Videobänder aus Holland oder Dänemark anonym beziehen konnte, ein Markt für diese Art perverser Lustbefriedung war immer vorhanden. Das Internet erleichtert allerdings dieses Treiben enorm.

Darum ist – oder besser sollte – jeder Internetdiensteanbieter für diesen Bereich besonders sensibilisiert sein. Eine so einfache Möglichkeit wie in den Communities von Excite um seinem Treiben nachzugehen, finden Pädophile und andere Straftäter sicher nicht oft.

Mit einer einfachen Onlineanmeldung kann jeder Internetbenutzer Mitglied bei Excite werden. Dieses Anmeldeformular verlangt keinerlei tatsächliche Verifikation der eingebenen Daten. Weder der Name noch sonstige persönlichen Daten müssen der Wahrheit entsprechen. Nach spätestens einer Minute ist jedermann in der Lage einen eigenen persönlichen Community-Bereich bei Excite einzurichten.

In der Privacy Policy von Excite ist man besonders stolz darauf, keinerlei persönlichen Daten der Nutzer zu erheben, wenn diese nicht ausdrücklich damit einverstanden sind. Hier steht scheinbar der Schutz der einzelnen Person – auch der Pädophilen – über dem Schutz der Allgemeinheit und der Verfolgung von Straftaten. Wie soll Excite bei dieser Datenschutzphilosophie in der Lage sein den Strafverfolgungsbehörden Informationen über entdeckte Straftäter in den Communities zu liefern. Fast eine totale Sicherheit für jeden Pädophilen.

Selbst das Einrichten eines eigenen Bereiches bei Excite verlangt praktisch keinerlei Preisgabe persönlicher Daten und verhindert nicht das Aufspielen wie auch immer gearteter illegaler Inhalte. Das simple Eingeben eines Community-Namens und einer kurzen Inhaltsangabe genügt. Wenn nicht gewünscht, taucht die Community niemals im offiziellen Verzeichnis bei Excite auf. Und welcher Pädophile will das schon?

Somit besteht die Möglichkeit völlig ohne Kontrolle einen Platz zu schaffen, um Bilder, andere Dateien aber auch Kontaktadressen auszutauschen. Zwar verlangt Excite bei der Erstellung der Community die Angabe, ob sogenanntes Adult Material – Pornografie – in der Community abrufbar ist. Aber der dadurch entstehende Schutz ist lediglich das Vorschalten einer Warnseite für den Betrachter. Durch einfaches Klicken auf den OK-Button gelangt man dann ohne weitere Prüfung der Volljährigkeit an das gewünschte Bildmaterial.

Excite verlangt zwar in den Community Standards, daß kinderpornografische Inhalte nicht aufgespielt werden. Außerdem behält sich Excite das Recht vor, solche Seiten zu löschen und an die Behörden zu melden. Nur hat Excite ja gar keine verfolgbaren Daten für die Behörden. In diesen Standards wird auch erklärt, daß Excite zwar nach illegalen Inhalten sucht. Diese Suche wird aber eingeschränkt auf alle, nur ein paar oder gar keine Bereiche der Communities („… monitor some, all, or no areas …“). Die lasche Kontrolle beim Erstellen einer Community läßt eher auf „no areas“ schliessen.

Nach der Entdeckung dieses Bildmaterials haben wir uns direkt an die spezielle Abteilung des LKA Bayern in München gewandt. In München besteht schon seit einiger Zeit eine Ermittlungsgruppe, die sich mit der Aufklärung von Straftaten im Internet beschäftigt. Kinderpornografie ist einer der Schwerpunkte dieser Arbeit.

Es werden dort aber nicht nur Anzeigen aufgenommen und die Beweise für die Verfolgung gesichert. Auch die eigenständige Ermittlung ohne besonderen Verdacht (also das Surfen im Internet) gehört zu den Aufgaben der Beamten. Bei einem solchen Fall wie dem Fund von Kinderpornografie bei Excite werden zuerst anhand der Internetadressen die Beweise gesichert und dann an die zuständige Strafverfolgungsbehörde weitergeleitet.

Im Fall Excite geht beispielsweise eine Meldung über das BKA an den amerikanischen Customs Service und die IP in Washington. Diese verfolgen auf der Grundlage der eigenen bestehenden Gesetze den Fall weiter. Natürlich ist auch in den USA der Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie analog zu den deutschen Gesetzen unter Strafe gestellt.

In den anderen Bundesländern stellt sich die Lage im Bezug auf die Ermittlungsfähigkeit der Polizei im Internet durchaus anders dar. Bayern hat schon sehr früh das Potential des Internet für die Verbreitung von illegalem Material erkannt. Aber z.B. in Niedersachsen werden die örtlichen Polizeibehörden vom LKA nicht durch eine eigene Sondergruppe in diesem Bereich unterstützt. Die Verfolgung gemeldeter Kinderpornografie im Internet wird von der Kripo vor Ort durchgeführt. Und die technische Ausstattung aber auch das Wissen sind nicht überall auf dem gleichen Stand.

So stehen einer Zahl von 600 gemeldeten Fällen im Zusammenhang mit Kinderpornografie im Internet beim LKA Bayern nur 38 Meldungen im Bereich des LKA Sachsen-Anhalt gegenüber. Nicht jedes Bundesland ermittelt gleich intensiv im Internet. Die meisten Bundesländer haben zwar spezielle Abteilungen für die Strafverfolgung in diesem Bereich. Diese werden aber nur bei einer Anzeige aktiv. Eine verdachtsunabhängige Suche im Internet wird nur in Bayern durchgeführt.

Die meisten Landeskriminalämter überlassen die weitere Ermittlung in solchen Fällen, speziell bei Straftaten im Ausland, dem BKA. Auf der Grundlage eines Innenministerbeschlusses hat das BKA die Ermittlungen im Bereich Kinderpornografie im Internet übernommen. Eine 12 köpfige Sondergruppe beschäftigt sich hier mit ca. 1500 Fällen pro Jahr. Davon betreffen 900 im Ausland begangene Staftaten oder auf ausländischen Servern – wie Excite – gehostete Angebote. Eine zentrale Datenbank für diesen Bereich ist beim BKA derzeit im Aufbau. Damit sollen Doppelermittlungen ausgeschlossen und der Austausch von Informationen erleichtert werden.

Wenn man beim Surfen im Internet zufällig – auch das aktive Suchen kann strafbar sein – auf Kinderpornografie stößt, wendet man sich am besten mit seiner Anzeige entweder an das LKA Bayern oder man nutzt das Meldesystem der Aktion „Netz gegen Kinderporno“ der Zeitschrift CT. Hier werden auf Wunsch anonymisierte Meldungen an die zuständigen Stellen weitergeleitet. Aber auch die anderen Bundesländer und das BKA nehmen Anzeigen in diesem Bereich über das Internet entgegen.

Die Verfolgung solcher Straftaten auch und gerade im Internet ist also durchaus gewährleistet. Die Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden funktioniert nach Aussage des BKA nahezu reibungslos. Die Aufkärungsquote ist erfreulich hoch. Die Öffentlichkeit ist für dieses Thema nicht zuletzt durch vielfältige Aktionen verschiedenster Gruppen hoch sensibilisiert und unterstützt die Behörden tatkräftig durch Meldungen und Anzeigen bei dem Kampf gegen Kinderpornografie im Netz.

Warum machen es dann Dienste wie Excite und Co. potentiellen Straftätern so einfach ihrem illegalen Treiben nachzugehen. Kann oder will man dort nicht die Probleme sehen. Mit jedem Fall wie hier bei Excite mit den laschen Sicherheits- und Schutzvorkehrungen werden die Rufe nach weiterer und besserer Kontrolle des Datenverkehrs im Internet immer lauter.

Es bedarf aber keiner neuen und schärferen Gesetzgebung. Auch eine Zensur bestimmter Internetinhalte ist unerwünscht. Bestehende Gesetze und Regelungen müssen nur konsequent und von jedem Beteiligten angewendet werden. Wer sich wie Excite aus jeder Verantwortung faktisch freitstellt und Kinderschändern Tür und Tor im Internet öffnet, leistet nicht nur seinem eigenen Dienst sondern der gesamten freien Verbreitung von Informationen im Internet keine guten Dienste.

Weiterführende Links zum Thema
http://www.dksb.de/ Deutscher Kinderschutzbund e.V.
http://www.heise.de/ct/Netz_gegen_Kinderporno/ Aktion der Zeitschrift CT
http://www.polizei.bayern.de/schutz/kriminal/kinder/index.htm Das LKA Bayern und das PP München
http://195.20.226.2/tdh/aktion/kids.html Kampagne KiDs – Kinder im Datennetz schützen
http://www.excite.com Ein Beispiel für laschen Umgang mit Kinderpornografie
Der Web-Elch zur Lage des Internet: Vom Umgang mit der grenzenlosen Freiheit.

Der Schuster hat die schlechtesten Schuhe

Man sollte annehmen, daß gerade die Internetauftritte der Webdesigner durch gelungene Gestaltung, Inhalte und Programmierung glänzen. Leider ist die Welt nicht immer so, wie es sich Hänschen oder der Web-Elch vorstellen.

Auch die Webdesigner-Zunft bereichert das Internet von Zeit zu Zeit um wirkliche Stilblüten. Der Web-Elch hat einige davon betrachtet und möchte in diesem Monat eine Seite vorstellen, wie sie nie und nimmer nicht sein sollte.

Area 55 bietet im Göttinger Raum Webdesign for free. Klar, wer würde denn auch für das Kram bezahlen wollen.

Gleich der erste Eindruck ist bezeichnend. Die Seite startet mit einer Fehlermeldung.

Bei der Programmierung dieser Seite grenzt es fast schon an ein Wunder, daß sie überhaupt startet. Um die möglichst vielen zappeligen Werbebanner unterzubringen, greifen die Autoren auf FRAMESETS zurück. Nur, warum können sie diese nicht richtig benutzen?

Ein FRAMESET findet sich im HEAD und ein anderer da wo er hingehört. Aber die Benutzung von zwei FRAMESETS ist sowieso nicht so ganz richtig, besser völlig falsch.

Das zweimalige Schließen des HTML Tags ist so nicht gerade üblich und wird bei einer ordentlichen Validierung sofort aufgefallen sein. Der NOFRAMES Abschnitt, eigentlich gedacht für Browser, die keine FRAMES anzeigen können, hat keinerlei Funktion und steht an fehlerhafter Stelle im Code. Die darin enthaltenen FONT Tags haben eh keinerlei Inhalt und Wirkung. Trotzdem schön, daß der Autor diesen Tag kennt.

Die Titelseite besticht durch ihre unkonventionelle Aufteilung. Das Menü findet sich links oben und muß gescrollt werden. Ebenso der Inhalt in der Mitte zwischen den breit dimensionierten Werbebannerabschnitten.

Selbstverständlich folgen alle weiteren Seiten diesem einmal eingeführten Schema. Warum wechseln, ist doch so schön schlecht. Hat der geneigte Besucher im Menü (links oben, scrollen nicht vergessen) die Seite über das Team ausgewählt, erscheint in der Mitte (das kleine Ding ist der Inhaltsbereich) eine kurze Vorstellung der Insassen der Area 55.

In einem unnachahmlich ironischen (wird zum Glück auch so erklärt) Stil geschrieben. Haha, selten hat der Web-Elch so gelacht.

Die Jungs von Area 55 bieten nach eigener Aussage einen kostenlosen Webdesign Service für alle möglichen Kundengruppen an. Nachdem man sich auf der Designseite

einiges Durchlesen konnte oder mußte, kann der immer noch nicht abgeschreckte Besucher einen Antrag auf kostenloses Webdesign stellen. Der wird dann wahrscheinlich vom Amt für schlechte Seiten bearbeitet.

Seltsamerweise sind im vorhandenen Gästebuch, so man es denn im Menü findet, durchaus positive Kommentare zu lesen. Eine Tatsache die den Web-Elch wirklich nachdenklich stimmt, aber die Wichtigkeit seiner Arbeit unterstreicht.

Area 55 sucht nach eigener Aussage noch Mitarbeiter, da den Jungs die Arbeit über den Kopf steigt. Na, vielleicht meldet sich da mal jemand, der ihnen Webdesign for Free beibringt.

Die Seiten von Area 55 sind ein gelungenes Beispiel dafür, wie Webseiten nun wirklich nicht aussehen sollten. Und der Name erinnert den Web-Elch irgendwie an das Area 51 mit den Außerirdischen. Bereitet Area 55 vielleicht eine Invasion der Aliens im Internet vor? Und versucht vorher mit schlechten Seiten die Webgemeinde in den Wahnsinn zu treiben?

Der Web-Elch hat sich von Area 55 nicht entmutigen lassen. Nach weiteren Recherchen fand er die Seiten der Firma Brietzke Webdesign.

Diese sind zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Brietzke erstellt seine Seiten mit Frontpage (siehe Technik-Tip). Leider merkt der geneigte Besucher dies sofort.

Alle Schaltflächen der Menüpunkte sind Frontpage-Grafiken. Diese haben den Nachteil, immer schon von Weitem als solche erkennbar zu sein. Die Programmierung der Seiten, da ja nicht von Hand erstellt, ist leidlich korrekt. Nur durch die Nutzung von Frontpage unnötig aufwendig.

Inhaltlich gibt es wenig wirklich interessante Highlights, aber auch keine negativen Ausreißer. Nur der Menüpunkt mehr Info ist schon von der Bezeichnung her etwas eigenwillig. Und verschiedene Schriftarten müssen im Menü nicht sein.

Brietzke liefert einen durchschnittlichen Auftritt. Ein ambitionierter Amateur kann aber durch den Einsatz von Frontpage relativ leicht ebenfalls solche Ergebnisse erzielen. Dafür braucht es keinen Webdesigner.

Unter den vom Web-Elch besuchten Webdesignern sticht ein Auftritt aus der grauen Masse hervor. Phil Zundel zeigt genau das was man erwartet wenn man Webdesign hört.

Seiten mit hervorragend aufbereiteten Grafiken, ein schlüssiges Designkonzept und Inhalte, die wirklich interessant sind.

Sucht man einen wirklich professionellen Webdesigner scheint man hier – jedensfalls bei Betrachtung unserer vorherigen Kandidaten – bestens aufgehoben. Die Programmierung des HTML-Codes überzeugt selbstverständlich auch. Phil Zundel verbindet ideal das Wissen um Webdesign und Programmierung.

Auf seiner Referenzseite kann Phil Zundel daher einige wirklich gelungene Internetauftritte seiner Kunden präsentieren.

Der Web-Elch kann nur hoffen, daß sich mehr Webdesigner in Zukunft so präsentieren. Gerade die Jungs aus der Area 55 sollten hier einmal stöbern. Und dann einsehen, daß ihr Webdesign wirklich umsonst ist.

Ein Webdesigner, der nicht in der Lage ist seinen eigenen Webauftritt perfekt zu gestalten, kann nie in der Lage sein einen Kundenauftritt mit der gebotenen Professionalität zu kreieren.

Daher der Rat des Web-Elch. Vor der Entscheidung für oder gegen einen Webdesigner sollte der interessierte Kunde immer erst die eigenen Seiten des Designers anschauen. Sind diese gut und überzeugend (wie bei Phil Zundel) steht dem Auftrag nichts im Weg. Aber wehe es schaut aus wie bei Area 55. Dann läßt man besser die Finger davon. Und eine Seite mit Frontpage zu erstellen, wie bei Brietzke, erfordert keinen Designer. Da reicht ein langes Wochenende und ein gutes Lehrbuch.

Weiterführende Links zum Thema
Area 55 – alles umsonst
Brietzke Webdesign
Phil Zundel, hier kommt Design ins Web
Die Web.de Seiten in denen der Web-Elch geschaut hat

Radiosender im Internet

Ein Ausflug in die Internetwelt der Hauptstadt
brachte den Web-Elch auf die Idee sich die Internetangebote der Radiosender in Berlin anzuschauen. Also kurz in YAHOO gesucht und einfach mal fröhlich losgesurft.

Gleich der erste Link ließ ihm fast das Blut im Geweih stocken.
Gruselige, große Grafiken in schrillbunten Farben breiteten sich auf dem Bildschirm aus. Web-Elch war in die Fänge von Radio Energy 103,4 geraten.

An sich ist das Erstellen eines Webangebotes für einen Radiosender eine ideale Ergänzung zum Programm. Nur im Internet ist es möglich umfassende, visuelle Informationen rund um das Programm und den Sender für ein großes Publikum anzubieten. Und so z.B. Preise und andere Mediadaten für die Werbeindustrie bereitzustellen. Auch aktuelle Aktionen oder das laufende Programm können perfekt begleitet werden.

Aber wie bei so vielen Dingen – Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht !

Die Startseite erfreut bei einer Größe von insgesamt 52 KB und einer Ladezeit von ca. 17 Sekunden (bei 28K) mit einer großen, schlecht gemachten Grafik und einem überladenen Hintergrundbild. Die Grafik dient, wie schon der blaue Rand deutlich macht, als Link zur eigentlichen Hauptseite.

Hier wäre eine kleinere aber besser gearbeitete Grafik ohne Rand border=“0″ im IMG Tag sinnvoller. Im HTML-Quelltext offenbart sich ein intensives, aber scheinbar bei manchen dieser Zeilen nicht sehr sinnvolles, Benutzen des META Tags. Sicherlich eine Überarbeitung wert.
Hat sich der geneigte Betrachter durch Anklicken des Bildes auf die Hauptseite vorgearbeitet geht fröhlich, aber bestimmt, das bunte Treiben weiter.

Diese Seite (Größe 85 KB und Ladezeit ca. 27 Sekunden) besteht aus einem Frameset, leider ohne Alternative durch einen NOFRAMES Bereich, aber auch wieder mit den beliebten und stellenweise recht überflüssigen META Tags im HEAD. Außerdem erweitert der Autor den HTML-Standard durch die Einführung der noborders und noborder Attribute im FRAME Tag. Auch nicht schlecht. Das die Werte einiger Attribute nicht in Anführungszeichen gesetzt – eine beliebte Nachlässigkeit – und die hexadezimalen Farbwerte ohne führendes # geschrieben werden, fällt dagegen nicht so sehr ins Gewicht.

Die ziemlich ausufernde Benutzung des META Tags findet sich auch in den Quelltexten der beiden Frames wieder. Der HTML Text des Navigationsframes bekommt aber etwas weniger davon ab, Glück gehabt. Um das lästige Unterstreichen eines Links zu verhindern – der Betrachter hätte ja auch sonst eine willkommene Orientierungshilfe – wird das Unterstreichen per CSS Definition abgestellt. Eine der wenigen Funktionen der Cascading Stylesheets auf die sich die meisten CSS-fähigen Browser auch verstehen. Trotzdem ein nicht sehr sinnvoller Einsatz dieser Technik. Links sind aus gutem Grund unterstrichen.

Auf den beiden Seiten tummeln sich auch diverse, allerdings kleinere, Nesting Fehler und Tags mit ohne Start- oder Endetag. Glücklicherweise übersehen die meisten Browser solche Dinge und zeigen die Seiten trotzdem an. Ob da wohl die Browserentwickler bei der Implementierung dieser Fehlertoleranz schon den Webautor bei Radio Energy kannten?
Das in den Tags stellenweise Schreibfehler vorkommen und auch hier wieder manche Attribute ihre Werte ohne Anführungszeichen serviert bekommen ist Ehrensache. Bei vielen dieser Fehler scheint es, als ob der Autor sie durch Kopieren einzelner Abschnitte fröhlich im Text verbreitet hat.
Übrigens ist der in einem Kommentar untergebrachte SCRIPT Abschnitt nicht ganz vollständig auskommentiert. Der Endetag steht wieder für den Browser erkennbar im Text. An dieser Stelle ist es aber wirklich sinnvoller das Javascript auszukommentieren, da es eigentlich zwischen HEAD-Anfang und Ende gehört, damit es schon geladen ist, wenn es im BODY bei onload ablaufen soll.
An der Stelle belassen und nicht durch Auskommentieren inaktiv gemacht würde es wahrscheinlich eh nur Fehler beim Ablauf produzieren.

Das Design der Hauptseite besticht auch wieder durch geschickte Farbwahl und den wirklich dominanten Hintergrund. Darauf ist diese kleine grüne Schrift sehr schön unleserlich zu machen. Wohl aus Geheimhaltungsgründen, denn der Text auf der Titelseite beinhaltet die Adresse und Telefonnummer des Senders.

Die Auswahl und Positionierung der Menüpunkte sagt scheinbar recht wenig über ihren Stellenwert aus und die erstellten Grafiken sind, wenn sie nicht gerade zappeln, von sehr bescheidener Qualität für ihre Größe. Auf den Folgeseiten setzt sich die Gestaltung der Seiten und die durchwachsene Qualität des HTML Textes im Sinne einer guten Corporate Identity nahtlos fort.
Sehenswert in diesem Zusammenhang sind die schönen kleinen Bildchen der Mitarbeiter und die endlose Seite mit Pressetexten.

Aber wo viel Schatten ist, leuchtet auch manchmal ein einsames Glühwürmchen. Der Sendeplan ist brauchbar als Tabelle gestaltet, das ständig aktualisierte Bild aus dem Studio ist nett und das Streaming des laufenden Programms über Real-Audio funktioniert auch perfekt.

Das gesendete Radioprogramm ist übrigens im Gegensatz zu den Internetseiten auf jeden Fall wert gehört zu werden. Es ist einfach gut. Was für die Internetseiten leider nicht gilt.
Obwohl der Autor bei der Benutzung von Tabellen-Strukturen zeigt, daß er es besser kann. Wahrscheinlich wurden die Seiten irgendwann einmal erstellt und dann immer weiter gepflegt, ohne sie einmal einer gründlichen Überarbeitung und Säuberung zu unterziehen.

Der Web-Elch ist natürlich hart im Nehmen und hat sich sofort die weiteren Senderauftritte im Internet angeschaut. Neben allerlei normal guten und brauchbaren Sites ist ihm eine besonders aufgefallen.

Hundert,6 das Berlin Radio hat einen wirklich sehenswerten, gut gestalteten und informativen Internetauftritt hingezaubert.

Die Startseite lädt sich schnell und schnörkellos (90 KB bei 29 Sekunden) und bietet auf einen Blick, in einer printähnlichen Tabellenstruktur, vor einem gefälligen schwarzen Hintergrund (wohl die Lieblingsfarbe der Radiomacher) alle wichtigen Infos rund um den Sender und das Sendegebiet. Der Betrachter erhält Nachrichten, Veranstaltungshinweise und Verkehrsinfos aus der Region. Eine ständige Aktualisierung hält die Informationen frisch.
Auch die Daten zum Sendeplan, Werbekosten und anderen relevaten Dingen rund um den Sender sind leicht zu finden. Weiterführende Seiten werden in einem ansprechenden und unaufdringlichen Layout präsentiert und laden zum Lesen und Stöbern ein.
Hier wird ein echter Zusatznutzen zum laufenden Programm geboten

Augenscheinlich stammen wesentliche Teile oder gar der gesamte Inhalt und Quelltext der Seiten aus einem sehr gut funktionierenden Redaktionssystem und werden dynamisch von Zeit zu Zeit neu erstellt.
Aber auch dieses System und der Autor bei Hundert,6 sind nicht unfehlbar. Hin und wieder taucht ein Nesting Fehler beim Zusammenbau von FONT und TABLE Tag auf und die Anführungszeichen bei den Attributwerten werden unverständlicherweise auch nicht benutzt.
Wie auch bei Radio Energy werden Umlaute direkt in den HTML Text geschrieben anstatt sie zu beschreiben. Kein Fehler aber unschön. Schließlich gibt es auch noch Benutzer mit anderen Rechnersystemen als PCs oder Besucher aus fernen Ländern.

Ein tadelloser Auftritt im Internet, der durch etwas mehr gestreamtes Programm über das Internet nur noch weiter aufgewertet werden könnte. Zur Zeit können nur die gesendeten 10 minütigen Nachrichten per Real-Audio abgerufen werden.

So war dann der Web-Elch wieder etwas versöhnt mit der Zunft der internetten Berliner Radiomacher. Die meisten Sender haben einen brauchbaren Internetauftritt mit nützlichen Informationen rund um ihr Angebot, Hundert,6 hat nach Meinung des Web-Elch einen der inhaltlich und gestalterisch gelungensten Auftritte aller Berliner Sender mit einem großen Mehrwert und ständig aktualisierten Informationen und Radio Energy verdient sich wahrscheinlich die Auszeichnung des Berliner Senders mit dem für den Web-Elch besten Radioprogramm aber auch mit dem, vor allem grafisch, schlecht gestaltetsten Internetauftritt.
Diese Seiten hat das Programm nicht verdient. Es ist wohl an der Zeit etwas am Webauftritt zu feilen. Also Mädels und Jungs bei Radio Energy bietet dem Web-Elch nicht nur was für die Lauscher sondern auch fürs Auge.

Weiterführende Links zum Thema
Radio Energy 103,4
Hundert,6 Das Berlin Radio
Berliner Sender im Internet aus Yahoo