Vom Umgang mit der grenzenlosen Freiheit

Ein Fall wie der im Thema des Monats besprochene Fund von Kinderpornografie und anderer harter Pornografie bei einem renommierten Dienst wie EXCITE weckt im Bezug auf die Kontrolle des Internet regelmäßig schlafende Hunde. Medien, Politiker, Polizei- und Justizbehörden aber auch die Geheimdienste rufen dann nach neuen schärferen Gesetzen und einer besseren Überwachung des Internet.

Selbstverständlich ist es der weiteren Verbreitung der Internetnutzung wenig förderlich, wenn das Internet und seine Inhalte als außerhalb bestehender Gesetze und Konventionen stehend verstanden werden. Niemand wird allen Ernstes seinen Onlineshop für Tiernahrung im Internet in die Nähe von Kinderschändern oder Neonazis gerückt sehen wollen.

Aber braucht das Internet wirklich mehr Überwachung – sprich Zensur – seiner Inhalte von Außen. Oder reichen nicht auch die bestehenden Gesetze und ihre konsequente Anwendung aus? So ist zum Beispiel im Fall EXCITE die Darstellung von sexuellen Handlungen an und mit Kindern in Deutschland (dem Betrachterstandort) und den USA (dem Serverstandort) schon lange unter Strafe gestellt. Die Polizeibehörden beider Länder müssen in einem solchen Fall natürlich eng bei der Aufklärung zusammenarbeiten.

Gerade diese Zusammenarbeit und die Ermittlung im Internet stellt aber die Polizei vor neue Aufgaben. Ihre Mitarbeiter müssen für die Ermittlung im Internet nicht nur geschult werden. Auch die technische Ausstattung muß dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Leider ist dies nicht immer der Fall.

Man sieht sich nicht in der Lage die Straftaten angemessen zu verfolgen und fordert daher lieber die direkte Überwachung des Datenverkehrs bei den Providern. Verbunden damit ist auch oft der Wunsch, daß illegale oder unerwünschte Inhalte vom Provider ausgefiltert werden.

Seltsamerweise verlangt niemand, daß auch die normale Briefpost ständig im Postamt geöffnet wird und unerwünschte Sendungen dort vernichtet werden. Außerhalb des Internet reichen die bestehenden Gesetze und Verfolgungsmöglichkeiten also anscheinend aus.

Wer sollte auch entscheiden was durchgelassen und was ausgefiltert werden soll. In Staaten mit einem sehr unterentwickelten demokratischen Wesen sind solche Filtermechanismen bereits im Einsatz. So werden in China, den meisten arabischen Ländern, in Indonesien, Singapur aber auch in Indien und Australien vom Staat unerwünschte Internetseiten nicht angezeigt.

Dies kann selbstverständlich die Verbreitung von z.B. Kinderpornografie einschränken. Aber auch regierungskritische Meinungen oder unabhängige Medien mit kritischen Beiträgen (wie CNN) sind davon betroffen. In solchen Fällen unterliegt die Meinungsfreiheit und der ungestörte Informationsfluß im Internet im Kampf mit der staatlichen Verfolgung von tatsächlichen oder vermeintlichen Straftaten.

Die Internetgemeinde, also Provider und Nutzer, sollten vielmehr eigene Standards zur Sauberhaltung des Internet ohne staatlichen Eingriff entwickeln. Diese Standards sollten grenzüberschreitend gelten, um zwar einerseits zu Verhindern, daß strafrechtlich relevante Inhalte im Internet auftauchen, aber andererseits der freie und ungehinderte Austausch von Informationen nicht gefährdet wird.

Der ungehinderte Austausch von Informationen und Meinungen mit Menschen z.B. in China unterstützt die dort auch vorhandenen Forderungen nach mehr Demokratie und Mitbestimmung. Somit ist das Internet Motor von Veränderungen in den Regierungssystemen vieler Länder, besonders im asiatischen Raum. Aber nicht nur dort. Auch für Jugoslawien bedeutet der ungehinderte Zugang zu Informationen im Netz eine Chance den Anschluß an die demokratische Entwicklung Europas zu finden.

Unsere Kampagne des Monats ist ein gutes Beispiel für diesen ungehinderten Austausch von Informationen. Es sollte eben nicht nur möglich sein Berichte über die Lage in Osttimor aus den üblichen Medien und von den staatlichen indonesischen Stellen zu beziehen. Im Internet finden sich daneben schon seit Jahren unabhängige Informationen über die tatsächliche und bedrückende Lage dieses Landes unter indonesischer Besatzung. Solche Informationsquellen dürfen einfach nicht versiegen.

Es gibt schon seit einiger Zeit gute Möglichkeiten un zu verhindern, daß Seiten mit pornografischen Inhalten auch von Minderjährigen oder außerhalb jeglicher Kontrolle abgerufen werden können. Der Einsatz solcher Systeme wie beispielsweise AdultCheck sollte dazugehören, wenn man es den Nutzern eines Dienstes erlaubt – wie bei EXCITE – eigene Seiten auch mit pornografischen Bildern zu füllen.

Der Diensteanbieter sollte daneben von sich aus die in seinem Verantwortungsbereich liegenden Seiten auf strafbare Inhalte untersuchen. Wer sich wie EXCITE in seinen Nutzungsbedingungen praktisch von jeglicher Verantwortung freistellen läßt und auch tatsächlich nichts unternimmt, spielt der Forderung nach einer verstärkten Überwachung und Zensur von staatlicher Seite direkt in die Hände.

Das Internet bildet das gesamte Spektrum der Interessen seiner Benutzer ab. Deswegen ist es auch nicht verwunderlich, daß von Informationen zu politischen Themen bis hin zur Darstellung der menschlichen Sexualität so ziemlich alles zu finden ist, was auch sonst im menschlichen Zusammenleben außerhalb des Internets vorkommt. Das normale Leben ist durch Gesetze und ihre Anwendung geregelt. Auch das Internet unterliegt diesen Gesetzen. Nur ist ihre Anwendung und Durchsetzung ohne Mithilfe der weltweiten Internetgemeinde nicht oder nur erschwert möglich.

Bevor also stattliche Stellen anfangen mit Kanonen auf Spatzen zu schiessen, sollte das Sauberhalten des Hofes hinter unserem globalen Internethaus von den Bewohnern dieses Hauses selbst gestaltet und durchgeführt werden. Natürlich muß auch die Polizei mit den entsprechenden Mitteln ausgestattet werden, um Straftaten im Internet zu verfolgen. Aber auf Grundlage der schon bestehenden Gesetze, nicht mit immer neuen Überwachungsregeln.

Nur so bleibt die ungehinderte und unzensierte Verbreitung von Informationen ein fester Bestandteil des Internet. Nur vom Kommerz alleine (Geschäfte sind meist unverdächtig) kann und sollte das Internet nicht leben.

Und dann hoffen wir, daß es im Internet in den meisten Ländern der Welt weiterhin heißt: EINE ZENSUR FINDET NICHT STATT.

Ihr Web-Elch

P.S. Auch unser Technik-Tip ist selbsverständlich wie der ganze Rest des neuen Web-Elch lesenswert.

Linktip des Monats Oktober 1999

Eine Initiative die sich mit einem Thema unserer letzten Ausgabe beschäftigt ist die Aktion von Philipp Sudholt unter www.ungetaktet.de. Ob diese Aktion hilft eine Wende bei den Onlinekosten herbeizuführen bleibt abzuwarten. Aber ein guter Ansatz ist es allemal.

Ost-Timor im Netz

Mit den dramatischen Entwicklungen nach dem Unabhängigkeitsentscheid der osttimoresischen Bevölkerung ist diese ehemalige portugiesische Kolonie wieder in das Blickfeld der Weltöffentlichkeit zurückgekehrt.

Im Internet finden sich vielfältige unabhängige Informationsquellen zur derzeitigen Lage in Ost-Timor. Aber auch Hintergrundberichte zu den Geschehnissen während der indonesischen Besatzung. Auch die brutale Unterdrückung der Ost-Timoresen durch die indonesische Regierung – Indonesien ist immerhin eine der größten Nationen der Welt – verhinderte nicht, daß sich der Widerstand über das Internet formieren konnte.

Hier zeigt das Internet wieder einmal seine Funktion als Quelle unzensierter Berichte aus Krisenregionen. Davon war an dieser Stelle ja schon im letzten Monat zu berichten.

Indonesien bleibt, auch nach dem jetzt erfolgten Einsatz einer Friedenstruppe in Ost-Timor, mit seinen vielfältigen Spannungen innerhalb dieses Vielvölker-Inselreiches sicher noch lange Zeit eine der brisantesten Krisenregionen der Welt.

BBC World Nachrichten und Hintergründe aus der Region
www.easttimor.com Unabhängige Infos zu Ost-Timor und Indonesien

PC oder MAC – Die Glaubensfrage

Im Grunde ist die Rechnerplattform bei der Erstellung und Betrachtung einer Internetseite egal. Beinahe jeder Computer und die meisten Betriebssysteme können die für das Webdesign notwendigen Arbeiten ausführen. Es reicht ein mehr oder weniger komfortabler HTML-Editor (ein Text Editor reicht auch), ein Grafikprogramm und zum Zugriff auf das Web ein Browser und ein TCP/IP Stack. Die gängisten Browser sind für meisten Hard- und Softwareplattformen erhältlich. Auch ein Editor und ein Grafikprogramm sind entweder extern erhältlich oder aber schon im Betriebssystem eingebaut. Steigen natürlich beim Nutzer die Ansprüche an die verwendeten Werkzeuge, scheiden bei Bevorzugung bestimmter Software einige Systeme aus. So ist z.B. das beliebte Photoshop oder Adobes Golive entweder nur für PC (Windows 9x, Windows NT) oder für den Apple Macintosh erhältlich.

Somit haben sich für den großflächigen Einsatz im Webdesign genau diese zwei Systeme qualifiziert. Zwischen den Anhängern der beiden Systeme kommt es im Dialog immer wieder zu Szenen, die einem Kreuzzug der einen oder anderen Seite für eine vermeintlich gerechte Sache gleichen.

Ist wirklich ein System besser als das andere? Oder handelt es sich hier nur um Schattenboxen? Der Web-Elch versucht anhand des Vergleiches der beiden Systeme etwas Licht in das Dunkel zu bringen. Wir stellen anhand einer Auflistung einiger wichtiger Bewertungsbereiche die Vor- und Nachteile der beiden Rechnerplattformen vor. Die Entscheidung müssen Sie dann aber trotzdem noch selber treffen. Denn soviel sei verraten: Das ideale System existiert nicht.
Leistungsfähigkeit
Erweiterbarkeit
Betriebssystem
Software
Bedienbarkeit
Preise
Fazit
Leistungsfähigkeit

Von einem modernen Rechner wird erwartet, daß er fast verzögerungsfrei auf Eingaben reagiert und subjektiv ausreichend schnell wirkt. Gerade bei der Grafikbearbeitung, die beim Webdesign häufig vorkommt, sollte die Arbeit mit den Programmem zügig von der Hand gehen.

Ein Windows-PC (kurz Wintel genannt) bietet meist einen Prozessor der neuesten Pentiumgeneration (Pentium II, Celeron oder PentiumIII) und verfügt über ein CD-ROM, eine ausreichend schnelle Grafikkarte und mehr oder weniger viel Arbeitsspeicher und Festplattenkapazität. Unter einer Ausstattung mit mindestens 128 MB Speicher sollte man allerdings kein System mehr anschaffen. Das gleiche gilt auch für die installierte Plattenkapazität. Bei Preisen von 300 DM für 15 GB ist hier Sparen nicht angesagt.

Die Art und Geschwindigkeit des Prozessors wird zwar in der Werbung immer groß hervorgehoben, ist aber nicht mehr so entscheidend. Ein Prozessor der o.g. Art mit mindestens 350 MHz ist ausreichend schnell. Mehr MHz sind meist nur Augenwischerei. Ein Auto wird schließlich auch nicht nur über die PS-Zahl verkauft. Hoffentlich …

Ein Macintosh (Mac) System ist nach der Umstrukturierung der Firma Apple nur noch von Apple direkt zu erhalten. Lizenz- oder Nachbauten wie bei den Wintel-Systemen gibt es hier nicht mehr. Der eingesetzte G3 oder G4-Prozessor mit Taktfrequenzen ab 350 MHz und die weiteren Austattungsmerkmale unterscheiden sich in der Leistungsfähigkeit nicht von den Wintel-Systemen. Auch wenn Apple immer wieder bei der Vorstellung eines neuen Systems behauptet, daß es schneller als jeder Intel-basierte PC ist. Bei der täglichen Benutzung nivelliert sich dieser auf dem Papier durchaus bestehende Unterschied wieder.

Eine vernünftige Ausstattung setzt auch hier wieder mindestens 128 MB Speicher und große Festplatten voraus. Aufgrund des eingesetzten Betriebssystems ist sogar eher ein größerer Arbeitsspeicher wünschenswert. CD-ROMs und die weitere eingesetzte Technik entsprechen leistungsmäßig dem Wintel-Pendant.

Die erste Runde geht somit unentscheiden aus. Sowohl Wintel als auch Mac sind ausreichend leistungsfähig für den Einsatz beim Webdesign.

Erweiterbarkeit

Der Wintel-PC war schon seit jeher durch eine offene Architektur jederzeit problemlos erweiterbar. Durch den Einsatz von ISA-, PCI- oder AGP-Steckkarten kann die Leistungsfähigkeit und Ausstattung an geänderte Anforderungen angepasst werden. Auch der Tausch von Prozessoren, die Erweiterung des Speichers oder der Einsatz weiterer Speichermedien (Festplatten, ZIP, CD-Brenner usw) ist ohne Schwierigkeiten möglich. Das auch extern Geräte wie Scanner, Modem, Drucker oder Bildschirme in reichhaltiger Auswahl zur Verfügung stehen, versteht sich in der Wintel-Welt praktisch von selbst.

Die ersten Mac-Systeme waren hingegen nur mit Modulen von Apple selbst aufrüstbar. Dies bedeutete einerseits gewisse Einschränkungen in der Auswahl der Erweiterungen, aber auch einen meist deutlich höheren Preis für eine Um- oder Aufrüstung.

Mit der Einführung der neuen Modelle auf PowerPC Basis setzt aber auch Apple vermehrt Standard (Wintel) Komponenten ein. PCI-Karten, Speicher, Festplatten und externe Geräte können mittlerweile fast beliebig eingesetzt werden. Nur ist oftmals die Unterstützung von Seiten der Hersteller im Bezug auf die Lauffähigkeit der Produkte im Mac (Treiber!!) nicht optimal. Bei einer auch für den Mac einsetzbaren Erweiterung muß man weiterhin mit etwas höheren Preise kalkulieren.

Im Bereich Erweiterbarkeit bildet sich ein kleiner Vorteil für Wintel. Hauptsächlich zurückzuführen auf die größere Verbreitung und die Vielfalt in diesem Hardwarebereich. Aber der Mac holt auf. Gerade nach dem Einsatz der USB-Technik für den Anschluß externer Geräte kommt Bewegung in den Markt und die Preise.

Betriebssystem

Das Wintel-System Windows ist mittlerweile in der Version 98 ein durchaus brauchbares und stabiles Betriebssystem geworden. Entgegen allen Vorurteilen, die meist eher Anti-Microsoft-Phobien entstammen, bietet es im Vergleich zum Mac mehr Möglichkeiten und unterstützt so z.B. echtes Multitasking. Auch die Verwaltung des Speichers ist besser gelöst und führt nicht so häufig zu Abstürzen. Da auch das neueste Windows immer noch auf einem DOS-Kern basiert, läßt sich auch 15 Jahre alte Software meist ohne größere Schwierigkeiten einsetzen. Allerdings überfordern die über die Jahr gewachsenen Möglichkeiten des Systems im Bezug auf die Konfiguration oftmals den Einsteiger oder Nur-Anwender.

Dem Mac-System (Version 8.6 ist aktuell) merkt man deutlich an, daß es langsam in die Jahre kommt. Apple versucht zwar schon seit Jahren das System auf moderne Füße zu stellen. Verwirrt aber den Anwender durch immer neue und nicht sehr stringente Entwicklungsstrategien. Multitasking funktioniert nur kooperativ. Ein amoklaufendes Programm kann durchaus den gesamtem Rechner abstürzen lassen. Auch die Speicherverwaltung ist nicht so optimal gelöst. Mac-Programme benötigen oft mehr eingebauten Speicher als vergleichbare Windows-Programme. Ob und wie alte Programme auf neuen Versionen des Betriebssystems laufen (Abwärtskompatibilität) gleicht meist eher einem Quiz.

Das Betriebssystem der Wintel-Systeme hat im Vergleich klar die Nase vor. Allen Rufen gegen ein Microsoftmonopol zum Trotz. Und hat nicht auch Apple ein Monopol beim eigenen Betriebssystem? Ob und wie neue Mac-Systeme sich verhalten und wie ihre Stabilität verbessert wird, erscheint im Moment leider immer noch etwas unklar. Trotzdem kann man natürlich auch mit dem Mac-System arbeiten und die anfallenden Aufgaben erledigen.

Software

Dieser Abschnitt fällt eher kurz aus. War es früher durchaus so, daß gerade im Bereich der Grafiksoftware der Mac einen klaren Vorteil ausspielen konnte, erscheinen mittlerweile die Programme in gleicher Version für beide Systeme.

Daten können zwischen Wintel und Mac problemlos ausgetauscht werden. Die Einbindung beider Systeme in gemeinsame Netzwerke stellt auch keine Hürde dar. Im Funktionsumfang gleichen sich z.B. Photoshop für den Mac und für Windows bis in Details. Die Bedienung der Programme ist natürlich aufgrund der verschiedenen Systeme durchaus unterschiedlich.

Ein klares Unentschieden. Weder Mac noch Wintel haben einen Vorteil bei der Softwareverfügbarkeit. Für beinahe jeden Zweck gibt es entweder identische Programme oder Programme mit gleichem Funktionsumfang. Programme für das Webdesign gibt es für beide Systeme in hoher Qualität.

Bedienbarkeit

Ein eher philosophisches Problem. Mac und Wintel lassen sich beide einfach bedienen. Durch die weite Verbreitung der Wintel-Systeme ist deren Bedienung natürlich scheinbar eingängiger. Aber ein langjähriger Mac-Anwender findet sich dort ohne Probleme zurecht. Umgekehrt gilt natürlich auch, daß der Mac für einfacher bedienbar gehalten wird. Aber diesen kann ein Wintel-Benutzer ebenfalls ohne größere Verrenkungen bedienen.

Beide Systeme haben über die Jahre immer wieder Ideen des jeweils anderen aufgenommen und für sich adaptiert. Nur die leidige Beschränkung der Apple-Maus auf nur eine Taste stört. Um die Funktion der zweiten oder dritten Maustaste des Wintel-PCs zu simulieren müssen immer noch die CTRL oder andere Tasten mitgedrückt werden. Dabei wäre es sicher für Apple einfach die Maus mit einer Taste mehr auszustatten.

Ob man es besser findet, daß die Menüleiste eines Programmes immer oben ist (Mac) oder am jeweiligen Programmfenster befestigt wird (Wintel) ist eher eine Geschmacksfrage, denn ein gravierender Bedienunterschied. Wer mit dem einen oder anderen System in die Computerei hineingewachsen ist, findet sein jeweiliges System zwar besser und einfacher. Aber im Grunde besteht kein Unterschied in der Bedienbarkeit.

Preise

Hier findet man die größten und vielleicht auch entscheidensten Unterschiede. Durch die enorme Vielfalt der Anbieter auf dem Wintel-Markt herrscht ein gnadenloser Verdrängungwettbewerb. Dieser Kampf um Marktanteile wird hauptsächlich über den Preis ausgetragen.

Ein typisches Wintel-System steht hier stellvertretend als Preisbeispiel:

IBM Pentium III 500MHz
128 MB Speicher
10,2 GB Festplatte
40x CD-ROM
16 MB Grafikkarte
Sound
Maus + Tastatur
17″ Monitor

2498,- DM (entnommen dem neuesten Vobis-Prospekt)

Oftmals findet man sogar ein ähnlich ausgestattes System für komplett unter 2000,- DM. Da man in so ziemlich jedem Elektromarkt, aber auch bei Aldi, einen Wintel-PC kaufen kann, lohnt sich der Preisvergleich.

Einen Mac gibt es hingegen nur von einem Hersteller. Apple hat alle Lizenzen für Nachbauten zurückgezogen und so zwar seine wirtschaftlich Lage massiv verbessert, aber auch jeglichen Wettbewerb unterbunden. Ein typischer Mac sieht in der Kalkulation daher etwas anders aus:

G3 Powermac 450 MHz
128 MB Speicher
9 GB Festplatte
24x CD-ROM
16 MB Grafikkarte
Sound
Maus + Tastatur
17″ Monitor

7067,- DM

Mehr als das Doppelte für den Mac. Sicher ist das Gehäuse schöner, aber diese Preise sind eigentlich unakzeptabel hoch.

Ein großer Minuspunkt für den Mac. Er ist meist einfach zu teuer. Auch Zusatzgeräte sind oftmals mehr als doppelt so teuer, wie das vergleichbare Wintelgegenstück.

Fazit:

Nach den Fakten eigentlich ein klarer Punktsieg für Wintel. Doch, bei der täglichen Arbeit des Webdesigners leisten beide Systeme gute Unterstützung. Sie sind gleichwertig. Nur der hohe Preis des Mac wirkt abschreckend.

Warum werden dann trotzdem beim Webdesign eher Macs als Wintel-PCs eingesetzt? Oftmals passiert Webdesign im Umfeld der Kreativen, also in Werbeagenturen usw. Diese Gruppen setzen schon seit jeher Mac-Systeme ein. Hier ist es eher ein historischer denn ein rationaler Grund auch weiterhin den Mac vorzuziehen.

Auch der Wintel-PC könnte dort problemlos eingesetzt werden. Es bleibt also doch eher bei einer Glaubensfrage. Oder besser wäre es in diesem Zusammenhang von dem persönlichen Geschmack zu sprechen. Schließlich fahren wir ja auch nicht alle japanische Kleinwagen nur weil es vernünftiger und preiswerter ist.

Man muß selber entscheiden, welches System man für das Webdesign einsetzt. Ein Fehlgriff ist keines von beiden.

Die dunklen Seiten des Internet: Kinderpornografie für Jedermann

Im Grunde sollten diesen Monat die Möglichkeiten der Personalisierung und der Erstellung einer eigenen Homepage bei den Suchdiensten – neudeutsch Portalen – wie Yahoo, Excite usw besprochen und verglichen werden.

Schon bei den ersten Gehversuchen im Community-Bereich von Excite ist der Web-Elch aber auf erschreckende Funde gestossen. In einigen privaten Bereichen wird anhand von Bildern der Mißbrauch von Kindern vorgeführt. Excite beteiligt sich – unwissentlich ? – an der Verbreitung von Kinderpornografie über das Internet.

Was aber ist überhaupt Kinderpornografie. Wenn in Medienberichten über das Internet berichtet wird, stehen entweder große geschäftliche Erfolge oder aber ebendiese Kinderpornografie regelmäßig im Mittelpunkt des Interesses. Für Aussenstehende erscheint bei flüchtiger Betrachtung das gesamte Internet als ein Treffpunkt pädophiler Straftäter.

Die Definition von Kinderpornografie und die Strafbarkeit der Verbreitung wird in Deutschland durch die Paragrafen 176, 176a und b und den Paragrafen 184 des Strafgesetzbuches geregelt. Demnach ist Kinderpornografie die Darstellung von sexuellen Handlungen an oder mit Kindern unter 14 Jahren und deren Festhalten in Bild und Ton. Nach strenger Auslegung des §184 Abs. 3 fällt auch Excite unter die Strafandrohung von bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug. Denn dort werden ohne größere Sicherungsmaßnahmen kinderpornografische Darstellungen zur Betrachtung vorgehalten.

Natürlich findet sich Kinderpornografie nicht nur im Internet. Schon vor der massiven Verbreitung der elektronischen Kommunikation fanden Pädophile Mittel und Wege ihrem Treiben nachzugehen und Bildmaterial zu tauschen oder zu verkaufen. Ob Bilder per Post getauscht wurden oder man Videobänder aus Holland oder Dänemark anonym beziehen konnte, ein Markt für diese Art perverser Lustbefriedung war immer vorhanden. Das Internet erleichtert allerdings dieses Treiben enorm.

Darum ist – oder besser sollte – jeder Internetdiensteanbieter für diesen Bereich besonders sensibilisiert sein. Eine so einfache Möglichkeit wie in den Communities von Excite um seinem Treiben nachzugehen, finden Pädophile und andere Straftäter sicher nicht oft.

Mit einer einfachen Onlineanmeldung kann jeder Internetbenutzer Mitglied bei Excite werden. Dieses Anmeldeformular verlangt keinerlei tatsächliche Verifikation der eingebenen Daten. Weder der Name noch sonstige persönlichen Daten müssen der Wahrheit entsprechen. Nach spätestens einer Minute ist jedermann in der Lage einen eigenen persönlichen Community-Bereich bei Excite einzurichten.

In der Privacy Policy von Excite ist man besonders stolz darauf, keinerlei persönlichen Daten der Nutzer zu erheben, wenn diese nicht ausdrücklich damit einverstanden sind. Hier steht scheinbar der Schutz der einzelnen Person – auch der Pädophilen – über dem Schutz der Allgemeinheit und der Verfolgung von Straftaten. Wie soll Excite bei dieser Datenschutzphilosophie in der Lage sein den Strafverfolgungsbehörden Informationen über entdeckte Straftäter in den Communities zu liefern. Fast eine totale Sicherheit für jeden Pädophilen.

Selbst das Einrichten eines eigenen Bereiches bei Excite verlangt praktisch keinerlei Preisgabe persönlicher Daten und verhindert nicht das Aufspielen wie auch immer gearteter illegaler Inhalte. Das simple Eingeben eines Community-Namens und einer kurzen Inhaltsangabe genügt. Wenn nicht gewünscht, taucht die Community niemals im offiziellen Verzeichnis bei Excite auf. Und welcher Pädophile will das schon?

Somit besteht die Möglichkeit völlig ohne Kontrolle einen Platz zu schaffen, um Bilder, andere Dateien aber auch Kontaktadressen auszutauschen. Zwar verlangt Excite bei der Erstellung der Community die Angabe, ob sogenanntes Adult Material – Pornografie – in der Community abrufbar ist. Aber der dadurch entstehende Schutz ist lediglich das Vorschalten einer Warnseite für den Betrachter. Durch einfaches Klicken auf den OK-Button gelangt man dann ohne weitere Prüfung der Volljährigkeit an das gewünschte Bildmaterial.

Excite verlangt zwar in den Community Standards, daß kinderpornografische Inhalte nicht aufgespielt werden. Außerdem behält sich Excite das Recht vor, solche Seiten zu löschen und an die Behörden zu melden. Nur hat Excite ja gar keine verfolgbaren Daten für die Behörden. In diesen Standards wird auch erklärt, daß Excite zwar nach illegalen Inhalten sucht. Diese Suche wird aber eingeschränkt auf alle, nur ein paar oder gar keine Bereiche der Communities („… monitor some, all, or no areas …“). Die lasche Kontrolle beim Erstellen einer Community läßt eher auf „no areas“ schliessen.

Nach der Entdeckung dieses Bildmaterials haben wir uns direkt an die spezielle Abteilung des LKA Bayern in München gewandt. In München besteht schon seit einiger Zeit eine Ermittlungsgruppe, die sich mit der Aufklärung von Straftaten im Internet beschäftigt. Kinderpornografie ist einer der Schwerpunkte dieser Arbeit.

Es werden dort aber nicht nur Anzeigen aufgenommen und die Beweise für die Verfolgung gesichert. Auch die eigenständige Ermittlung ohne besonderen Verdacht (also das Surfen im Internet) gehört zu den Aufgaben der Beamten. Bei einem solchen Fall wie dem Fund von Kinderpornografie bei Excite werden zuerst anhand der Internetadressen die Beweise gesichert und dann an die zuständige Strafverfolgungsbehörde weitergeleitet.

Im Fall Excite geht beispielsweise eine Meldung über das BKA an den amerikanischen Customs Service und die IP in Washington. Diese verfolgen auf der Grundlage der eigenen bestehenden Gesetze den Fall weiter. Natürlich ist auch in den USA der Besitz und die Verbreitung von Kinderpornografie analog zu den deutschen Gesetzen unter Strafe gestellt.

In den anderen Bundesländern stellt sich die Lage im Bezug auf die Ermittlungsfähigkeit der Polizei im Internet durchaus anders dar. Bayern hat schon sehr früh das Potential des Internet für die Verbreitung von illegalem Material erkannt. Aber z.B. in Niedersachsen werden die örtlichen Polizeibehörden vom LKA nicht durch eine eigene Sondergruppe in diesem Bereich unterstützt. Die Verfolgung gemeldeter Kinderpornografie im Internet wird von der Kripo vor Ort durchgeführt. Und die technische Ausstattung aber auch das Wissen sind nicht überall auf dem gleichen Stand.

So stehen einer Zahl von 600 gemeldeten Fällen im Zusammenhang mit Kinderpornografie im Internet beim LKA Bayern nur 38 Meldungen im Bereich des LKA Sachsen-Anhalt gegenüber. Nicht jedes Bundesland ermittelt gleich intensiv im Internet. Die meisten Bundesländer haben zwar spezielle Abteilungen für die Strafverfolgung in diesem Bereich. Diese werden aber nur bei einer Anzeige aktiv. Eine verdachtsunabhängige Suche im Internet wird nur in Bayern durchgeführt.

Die meisten Landeskriminalämter überlassen die weitere Ermittlung in solchen Fällen, speziell bei Straftaten im Ausland, dem BKA. Auf der Grundlage eines Innenministerbeschlusses hat das BKA die Ermittlungen im Bereich Kinderpornografie im Internet übernommen. Eine 12 köpfige Sondergruppe beschäftigt sich hier mit ca. 1500 Fällen pro Jahr. Davon betreffen 900 im Ausland begangene Staftaten oder auf ausländischen Servern – wie Excite – gehostete Angebote. Eine zentrale Datenbank für diesen Bereich ist beim BKA derzeit im Aufbau. Damit sollen Doppelermittlungen ausgeschlossen und der Austausch von Informationen erleichtert werden.

Wenn man beim Surfen im Internet zufällig – auch das aktive Suchen kann strafbar sein – auf Kinderpornografie stößt, wendet man sich am besten mit seiner Anzeige entweder an das LKA Bayern oder man nutzt das Meldesystem der Aktion „Netz gegen Kinderporno“ der Zeitschrift CT. Hier werden auf Wunsch anonymisierte Meldungen an die zuständigen Stellen weitergeleitet. Aber auch die anderen Bundesländer und das BKA nehmen Anzeigen in diesem Bereich über das Internet entgegen.

Die Verfolgung solcher Straftaten auch und gerade im Internet ist also durchaus gewährleistet. Die Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden funktioniert nach Aussage des BKA nahezu reibungslos. Die Aufkärungsquote ist erfreulich hoch. Die Öffentlichkeit ist für dieses Thema nicht zuletzt durch vielfältige Aktionen verschiedenster Gruppen hoch sensibilisiert und unterstützt die Behörden tatkräftig durch Meldungen und Anzeigen bei dem Kampf gegen Kinderpornografie im Netz.

Warum machen es dann Dienste wie Excite und Co. potentiellen Straftätern so einfach ihrem illegalen Treiben nachzugehen. Kann oder will man dort nicht die Probleme sehen. Mit jedem Fall wie hier bei Excite mit den laschen Sicherheits- und Schutzvorkehrungen werden die Rufe nach weiterer und besserer Kontrolle des Datenverkehrs im Internet immer lauter.

Es bedarf aber keiner neuen und schärferen Gesetzgebung. Auch eine Zensur bestimmter Internetinhalte ist unerwünscht. Bestehende Gesetze und Regelungen müssen nur konsequent und von jedem Beteiligten angewendet werden. Wer sich wie Excite aus jeder Verantwortung faktisch freitstellt und Kinderschändern Tür und Tor im Internet öffnet, leistet nicht nur seinem eigenen Dienst sondern der gesamten freien Verbreitung von Informationen im Internet keine guten Dienste.

Weiterführende Links zum Thema
http://www.dksb.de/ Deutscher Kinderschutzbund e.V.
http://www.heise.de/ct/Netz_gegen_Kinderporno/ Aktion der Zeitschrift CT
http://www.polizei.bayern.de/schutz/kriminal/kinder/index.htm Das LKA Bayern und das PP München
http://195.20.226.2/tdh/aktion/kids.html Kampagne KiDs – Kinder im Datennetz schützen
http://www.excite.com Ein Beispiel für laschen Umgang mit Kinderpornografie
Der Web-Elch zur Lage des Internet: Vom Umgang mit der grenzenlosen Freiheit.

Tagebuch vom 13.9.99

Über das Wochenende gibt es leider – oder glücklicherweise ? – nichts zu berichten. Alle Rechner laufen, das Internet nettet und die HTML-Text fliessen aus der Feder.

Nur einige Mausprobleme machen mir immer noch zu schaffen. Mittlerweile liegt die dritte Microsoft Maus in zwei Jahren neben dem Rechner. Und kommt scheinbar auch langsam aber sicher an das Ende ihres Mäuselebens.

Da ich sehr viel mit der Maus arbeiten muß, vor allem beim Bearbeiten von Bildern für meine diversen Webdesignaufträge, nutzt sich wohl die Mechanik verstärkt ab. Die Maus fängt an zu ruckeln.

Auch das wiederholte Reinigen der Rädchen innerhalb der Maus bringt nur noch kurzfristige Besserung. Aber im Inneren sind keine weiteren Defekte zu sehen. Wahrscheinlich haben Microsoft Mäuse eine eingebaute Kilometerbegrenzung.

Trotz dieser Probleme gehören die Mäuse von Microsoft zu meinen bevorzugten und empfohlenen Eingabegeräten. An jedem Rechner hängt entweder eine Defender mit Rad (die mit der handgerechten Form) oder eine normale mit dem unverzichtbaren Rad (fast die alte Form, wie ein Stück Seife). Seit der ersten Maus von Microsoft setze ich diese ein. Leider wird die Qualität in den letzten Jahren nicht besser.

Microsoft hat aber für den September eine neue Maus mit optischer Abtastung, d.h. ohne Kugel, angekündigt. Sobald diese Maus verfügbar ist, werde ich mein ruckelndes Sorgenkind durch diese ersetzen. Vielleicht gehören dann auch die leidigen Verschleißerscheinungen der Vergangenheit an.

Eine Website die ich immer wieder gerne besuche ist die Online-Ausgabe der Byte (www.byte.com). Nachdem die Printausgabe dieses amerikanischen Computermagazins eingestellt wurde, ging ein Sturm der Entrüstung durch die treue Leserschaft dieser Zeitung.

Jetzt ist schon seit einigen Monaten eine Online-Ausgabe auf dem Markt. Natürlich völlig kostenlos, aber immer noch mit den gleichen interessanten und gut geschriebenen Artikeln, die auch schon die alte Byte über die Jahre ausgezeichnet haben.

Die Byte bietet eben gerade nicht die Vorstellung der 500 schnellsten Laserdrucker, sondern gut recherchierte Artikel zu technischen Hintergründen und den neuesten Entwicklungen im IT-Bereich. Ein Muß für jeden Computerfreak.

Besonders die mittlerweile wöchentliche Kolummne von Jerry Pournelle ist ein absoluter Lesegenuß. So ist das Leben mit Computern. Auch seine eigenen Seiten (www.jerrypournelle.com) sind lesenswert. Einfach mal hinsurfen …

Ein ernstes Thema beschäftigt seit einigen Tagen und Wochen sicher nicht nur mich. Die Entwicklungen in Ost-Timor und Indonesien nach der Volksabstimmung über Ost-Timors Unabhängigkeit. Hier kann das Internet zeigen, daß es bei der Verbreitung von Informationen einen Vorsprung vor den alten Medien hat.

Die Seiten TIMOR TODAY unter www.easttimor.com bieten laufend neue Nachrichten, Hintergrundinformationen und weiterführende Links zu der Situation in Ost-Timor. Und zwar schneller und hintergründiger als man es im Fernsehen oder der Zeitung findet.

Eines der Beispiele für das schnelle Entstehen von unabhängigen Informationsnetzwerken im Internet bei Krisen. Gerade dieses freie Verbreiten von Informationen und das Kommunizieren über Staatengrenzen und Kontinente hinweg ist ein großer Gewinn für die Menschen, ermöglicht durch das Internet. Und auch die große Bedrohung für unmenschliche und undemokratische Regierungen auf der ganzen Welt.

Tagebuch vom 8.9.99

Und wieder eine Reparatur. Einer meiner Kunden hat seinen Rechner von Düsseldorf nach Göttingen transportiert. Nach dem Aufbau piept der Rechner nur noch und zeigt nichts mehr an.

Komisch, PCs scheinen eine Orstveränderung nicht zu mögen. Ist wie bei Katzen..

An der Verkabelung liegt es diesmal nicht. Die ist völlig korrekt. Auf dem Monitor ist nur in einem blauen Feld OVERRIDE zu lesen. Nicht sehr aussagekräftig. DRÜBERREITEN. Was soll das bedeuten ?

In einem solchen Fall hat es sich bewährt den Rechner erstmal zu öffnen, um zu prüfen, ob alle Karten und sonstigen Teile (Speicher, CPU etc) noch an ihrem Platz stecken. Und da ist der Übeltäter auch sofort auszumachen. Durch die wirklich geschickte Konstruktion der PCI- und AGP-Karten bzw Steckplätze rutschen diese gerne mit dem hinteren Kartenteil aus dem Slot.

Die Grafikkarte (eine Miros 22SD) steckt nicht mehr richtig. Karte raus und wieder fest rein. Nach dem Zusammenbau des Rechners startet er auch wieder ohne Probleme und Fehlermeldungen.

Die meisten Monitore melden in einem solchen Fall NO SIGNAL oder NO CONNECT. Das hilft auch bei der Fehlersuche. Aber OVERRIDE. Wann lernen Chinesen endlich Englisch ?

Seit drei Monaten bin ich für eine Praxiseinrichtung auf der Suche nach 15 Zoll TFT Displays. Mein Haus- und Hoflieferant Windhorst kann leider immer noch keinen Liefertermin für den bevorzugten und von mir auch eingesetzten SAMPO PD 70FA1 nennen.

Eine telefonische Umfrage bei Händlern vor Ort bringt auch ein ernüchterndes Ergebnis. Nur ein Händler kann 15 Zoll Displays innerhalb 2 Wochen liefern. Die anderen haben schon seit Wochen nur Displays von 17 Zoll aufwärts im Programm.

Der Grund ? Ganz einfach. Ende 98 und Anfang 99 waren 15 Zoll TFTs schon für 2000 DM zu haben. Das entsprach nicht dem tatsächlichen Wert. Die meisten Hersteller konnten bei dem Preis nicht kostendeckend arbeiten und die erhöhte Nachfrage auch nicht annähernd befriedigen.

Neue Fabriken sind zwar im Bau, aber das wird sich erst Anfang nächsten Jahres bemerkbar machen. Auch der gestiegene Verkauf von Notebooks verbraucht Kapazitäten für die TFT Herstellung.

Das die Preise mittlerweile bei 2000-3500 DM (netto!) liegen ist bei der Liefersituation verständlich. Aber merkwürdigerweise sinken 17 und 18 Zoll Displays weiter. Hier sind gute Modelle schon ab 6000 DM erhältlich.

Für einen geplanten Ausflug nach Hannover muß natürlich auch die Nahrumgsmittelversorgung gesichert werden. Also schnell mal ins Internet und die Seiten von Burgerking aufgerufen. Die machen nicht nur leckere Burger, sondern haben auch eine spitzen Internetauftritt.

Alle Produkte, Hintergrundinformationen und natürlich eine Liste der Restaurants. Nicht schlecht Herr Specht.

Leider stürzt der Internet Explorer 5 immer mitsamt Rechner ab, wenn man zum Seitenscrollen das Rad der IntelliMouse von Microsoft benutzt. Ein Effekt, den ich schon öfter beobachtet habe. Anscheinend gibt es ein Problem, wenn im Hintergrund der Seite ein GIF-Bild in einem bestimmten Format liegt. Mit einem per BGCOLOR definierten Hintergrund tritt dieser Fehler nicht auf.

Auch der Einsatz des neuesten Maustreibers (Version 2.2d) hilft nicht weiter. Seltsam, daß dieser Fehler noch nicht weiter aufgefallen ist. Ich habe darüber noch nie gelesen oder davon gehört. Obwohl er bei relativ vielen Seiten auftritt.

Nimmt man ein JPEG-Bild als Hintergrund ist das Problem auch verschwunden. Auch das Scrollen über die Bildlaufleisten funktioniert immer. Na, warten wir mal auf die nächste Version des Explorers.

Tagebuch vom 7.9.99

In meinem Rechner rumort es. Ein lautes brummendes Geräusch verdirbt den ganzen Spaß an der Arbeit. Also muß ich den Rechner umständlich unter dem Schreibtisch hervorholen und mal wieder öffnen. Wurde auch Zeit.

Im Inneren tummeln sich neben schlechtverlegten Kabeln einige Pfund an Staub und anderem Dreck. Klar, der PC steht den ganzen Tag angeschaltet auf dem Teppich und saugt fröhlich das ganze Kram an.

Bei geöffnetem Rechner ist das Geräusch noch viel nervender und klingt auch irgendwie noch ungesunder. Der Lüfter auf dem Prozessor und das Netzteil fallen nach kurzer Hörprobe als Lärmquellen aus. Dann liegt das Problem bei einer der Festplatten.

Es sind drei IDE und zwei SCSI Platten eingebaut. Im oberen Teil des Gehäuses stecken die beiden SCSI Platten. Eine mit 1 GB (Hitachi DK326C-10) für die Downloads und eine weitere mit 2 GB (Fujitsu M2932S-512) für Spiele. Es hat sich bewährt die Spiele auf einer anderen Partition unterzubringen. Der Überblick fällt leichter.

Gleich der erste Versuch ist ein Treffer. Die 1 GB Hitachi ist der Übeltäter. Nach dem Abziehen der Stromversorgung ist auch der Lärm verschwunden. Wahrscheinlich hat sie einen Schaden am Lager. Noch funktioniert sie, aber in den nächsten Tagen wird sie komplett den Dienst einstellen und die Daten mitnehmen.

Um die Aufteilung der Platten und die Laufwerksbuchstaben nicht durcheinander zu bringen, sichere ich erstmal alle Daten von den beiden SCSI Platten auf eine der IDE Platten. Dann muß die defekte Hitachi raus. Kein Problem. Leider war sie die letzte Platte am SCSI Kabel. Jetzt ist die verbleibende 2 GB Fujitsu an der Reihe terminiert zu werden.

Da sie schon fast fünf Jahre im Einsatz ist, liegen natürlich nirgendwo mehr Unterlagen mit den Jumperbelegungen. Auf den Fujitsu Seiten im Internet werde ich aber nach etwas längerem Suchen fündig. – Warum bietet Fujitsu Deutschland keine Suchfunktion an ? – Der Junper wird gesteckt und alles läuft wieder. Nun nur noch die eine große Partition auf der 2 GB Platte gelöscht. Zwei neue mit 1,5 und 0,5 GB angelegt. Formatieren und die Daten wieder zurückspielen. Fertig.

Bei der ganzen Aktion fällt mir wieder einmal auf, daß in dem Rechner eigentlich zuviele Platten eingebaut sind. Darum kümmere ich mich aber mal, wenn das System ohnehin neu eingerichtet werden muß. Das letzte Neuinstallieren des Systems (Windows98) und der Programme ist schon wieder sechs Monate her. Aber noch läuft der Rechner erstaunlich stabil.

Nach diesem erfolgreichen morgendlichen Rechnerumbau erwarte ich gegen Abend einen Freund, der seit dem Umräumen seines Rechners Probleme mit der Internetverbindung hat.

Angeblich wurde beim Umräumen nur das ISDN Kabel aus der Teledat 150 (AVM Fritz) ISDN Karte gezogen und danach wieder eingesteckt. Und aus. Keine Verbindung mehr und hörbare Störungen auf der gesamten ISDN Anlage. Die Telekom hat schon die Anlage getestet und keinen Fehler entdeckt. Auch das ISDN Kabel ist neu.

Na, vielleicht klappt es ja hier. Nachdem er mit seinem PC gekommen ist, stecke ich mein ISDN Kabel und den ganzen Rest in die Buchsen am Rechner. Starte und siehe da, die ISDN Verbindung klappt ohne Probleme. Also liegt es wohl doch an seiner ISDN Anlage.

Wir bauen den Rechner ab und ich entdecke auf der Rückseite auch die Anschlüsse der Netzwerkkarte. Neben dem BNC Anschluß läßt sie sich auch über TP Kabel betreiben. Die haben das gleiche Format wie ein ISDN Kabel.

Und hier liegt auch der Fehler. Er hat das Kabel immer in den Netzwerkanschluß gesteckt. Paßt ja auch. Geht nur leider nicht. Nachdem ich den richtigen Anschluß auf der ISDN Karte groß markiert habe, zieht er freudestrahlend mit seinem „reparierten“ PC von dannen.

Meist haben irgendwelche Probleme am PC ganz kleine Ursachen. Einfach nur den Anschluß vertauscht und nix geht mehr. Dies passiert nicht nur mit ISDN- und Netzwerkkarten.

Wie oft steckt beispielsweise die Maus am falschen COM-Port oder der PS/2 Tastaturstecker im Mausanschluß. Bei Problemen nach dem Ab- und Aufbau eines PCs sollte man zuerst die Kabel kontrollieren. Man spart sich jede Menge graue Haare.

Das Archiv, der Elch, der Gebührenzähler oder doch alles umsonst ?

Jetzt gibt es also schon die zweite Ausgabe des Web-Elch. Wer hätte das gedacht …
Natürlich gab es nach dem ersten erfolgreichen Monat des Web-Elch im Internet einige Punkte des Web-Elch, die überarbeitet und hoffentlich auch im Sinne der Leser verbessert werden konnten.

Im neugeschaffenen Archiv finden Sie ab dem September unsere vergangenen Ausgaben zum Nachlesen, Erinnern und Sammeln. Selbstverständlich liegt es in der Natur der Sache, daß einige besprochene und möglicherweise etwas kritisch beleuchtete Internetangebote ihr Aussehen verändert haben und vielleicht unsere Kritikpunkte nicht mehr vorhanden sind. Trotzdem können natürlich die Aussagen in den Besprechungen immer noch als Anhaltspunkte für das Design der eigenen Seiten dienen oder bei der Bewertung eines Internetauftrittes helfen. Einige Links können mittlerweile nicht mehr zu den Stellen führen, die der Web-Elch eigentlich verlinken wollte oder sogar überhaupt nicht mehr vorhanden sein. Diese Erscheinungen liegen in der Natur des Internet als flexibles und sich ständig änderndes Medium begründet.

Unter der Rubrik Downloads wollen wir einige interessante und nützliche Dateien zum Runterladen anbieten, die wir entweder in einem unserer Artikel besprochen haben oder die ganz einfach hilfreich sein könnten. Den Anfang macht dort aber der offizielle Bildschirmhintergrund des Web-Elch. Eine Zierde für jeden Monitor…

Nach diesen internen Anmerkungen zum Wuchs des Web-Elch kommen wir zum eigentlichen Thema des Berichtes zur Lage des Internet.

In allen möglichen und unmöglichen Medien sind schon seit geraumer Zeit Berichte über die hohen Onlinekosten in Deutschland und die geradezu paradiesischen Zustände in den USA zu verfolgen.

Einige amerikanische Anbieter von Onlinezugängen (u.a. AOL, Compuserve, Microsoft etc.) versuchen durch die Subventionierung von Hardware und die gleichzeitige langfristige Bindung an einen Onlinezugang ihre Marktposition auf dem schon überfüllten amerikanischen Markt zu stärken oder auszubauen. In den USA hat sich der Gebrauch des Internet, durch die im Vergleich zu Europa und besonders Deutschland extrem niedrigen bis – im Ortsbereich üblicherweise – gar nicht vorhandenen Telefongebühren, in den vergangenen Jahren auf viel breiterer Front etablieren können. So ist es in den USA nicht exotisch sogar Gegenstände des täglichen Bedarfs über das Internet zu ordern.

Mit den sogenannten Free-PCs wird es nun für die Industrie zusätzlich möglich Käuferschichten anzusprechen für die bislang der Kauf der erforderlichen Hardware für einen Internetzugang zu teuer oder zu aufwendig war. Natürlich gibt es aber auch einige dunkle Seiten dieser schillernden neuen Onlinewelt. Umsonst sind diese Free-PCs natürlich nicht.

Ähnlich wie beim Mobilfunk bindet sich der Käufer langfristig an einen Anbieter eines Onlinezuganges und muß natürlich die Zugangsgebühren bezahlen, was bei den meist dreijährigen Laufzeiten der Verträge ziemlich genau den Kaufpreis des Free-PCs ausmacht. Außerdem verlangen viele dieser Anbieter vom Käufer Angaben zu seinen persönlichen Verhältnissen und seinen Konsumgewohnheiten, um durch die gezielte Vermarktung dieser Daten das Geld für den Free-PC wieder hereinzubekommen. Auf vielen dieser PCs ist auch eine Software installiert, die das Surfverhalten des Kunden für die Werbewirtschaft analysiert und den Surfer ständig mit eingeblendeter – und nicht abschaltbarer – Werbung zu Käufen animieren will.

Und wie stellt sich die Lage im – internettechnisch ach so rückständigen – Deutschland dar?
Im Moment denkt nach eigener Aussage noch keiner der Anbieter von Internetzugängen über einen deutschen Free-PC nach. Auch sind die Kosten für den Zugang zum Internet und die notwendigen Telefongebühren höher als in den USA. Aber ist das wirklich ein Grund zum großen Katzenjammer? Der Web-Elch meint: NEIN.

Es ist wohl richtig, daß die deutschen Telefongebühren gerade im Ortsbereich deutlich über den amerikanischen liegen. Doch nach der Liberalisierung des Telefonmarktes ist in diesem Bereich einiges in Bewegung gekommen. Die Telekom, mit T-Online Marktführer in Deutschland, bietet den Internetzugang und das beliebte und schnelle Homebanking mittlerweile für 6 Pfennig in der Minute an. Und die Telefongebühr ist auch schon drin… Nicht zu vergessen die ganzen Internet-by-call Anbieter, die ohne große Anmeldeformalitäten einen ausreichend schnellen Internetzugang oftmals noch für weniger als 6 Pfennig / Minute offerieren. Wahrscheinlich um ihre eigentlich für Sprache gedachten Netzkapazitäten auch in Telefonie-armen Zeiten auszulasten.

Mit der jetzt von der RegTP erfolgten Vergabe von Richtfunklizenzen an verschiedene Anbieter kommt in den nächsten Monate aller Wahrscheinlichkeit nach auch im Ortsbereich der freie Wettbewerb mit fallenden Preisen voll zur Geltung.

Außerdem kann Deutschland mit einem der größten vollständig digitalisierten Telefonnetze der Welt aufwarten und hat sicherlich noch weit vor allen anderen Ländern den größten Anteil an ISDN-Zugängen zum Internet. Gerade in den USA ist aufgrund der meist kostenlosen Ortsgespräche und der damit geringen Onlinegebühren der Einsatz von ISDN zum schnelleren Surfen im Internet fast gänzlich unbekannt. Die Zuwachsraten der Internetnutzerzahlen in Deutschland stehen denen in Ländern mit niedrigeren Onlinekosten in nichts nach und die Anbindung an das Internet (die Bandbreite) wird gerade deswegen durch die Onlineanbieter immer weiter ausgebaut, weil sich in Deutschland in diesem Bereich eben noch Geld verdienen läßt.

Mit der kürzlich von AOL für den Oktober angekündigten Flatrate für den Onlinezugang kommt in Deutschland eine ähnliche Entwicklung wie in den USA in Gang. Auch die Telekom denkt über eine weitere Senkung der Zugangsgebühren als Antwort auf AOLs Vorstoß nach.

Und die deutsche Wirtschaft entdeckt zunehmend den einfachen und kostengünstigen Handel über das Internet. Nicht nur in den USA kann man seine Wasserkiste über das Internet bestellen, sondern mittlerweile auch in ganz normalen deutschen Städten.

Und, daß PCs in Deutschland so teuer sind, daß man lieber eine Free-PC geschenkt und sich durch einen langfristigen – und kostenpflichtigen – Onlinevertrag binden möchte, ist bei einer Betrachtung der PC-Preisentwicklung in diesem Land doch eher unwahrscheinlich.

Ist es da nicht besser zwar etwas höhere Onlinegebühren zu bezahlen und auf den geschenkten PC zu verzichten oder will auch der deutsche Surfer, wie in einem immer höheren Maß sein Pendant in den USA, zu einem gläsernen Kunden für die zahlende Werbewirtschaft werden? Denn am Free-PC nach amerikanischem Muster verdient eigentlich nur einer: die Werbeindustrie, die den Surfer mit ihren Botschaften überschüttet und sein Kaufverhalten immer besser kennenlernt. Für die Onlineanbieter oder die Telefongesellschaft bleibt bei diesen Kalkulationen nicht viel für den eigentlich wünschenswerten weiteren Ausbau der Internetinfrastruktur übrig. Und der Kunde wird zum Objekt der Verhaltensüberwachung am PC und verliert einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner Privatsphäre. Und wie schon erwähnt, so teuer sind PCs in Deutschland nun wirklich nicht.

Gratis ist halt meist doch nicht umsonst. Aber wenn alles plötzlich gratis sein soll, ist der Kampf für den Schutz der Privatsphäre im Internet meist ganz schnell umsonst. Und gerade die sollte uns allen doch auch die paar Pfennig Online- und Telefongebühren in der Minute und den nicht geschenkten PC wert sein.

Der Web-Elch möchte Ihre Meinung zum Thema Free-PC und Onlinekosten kennenlernen. Schreiben Sie ihm unter elch@webelch.de

Doch nun viel Spaß bei der Lektüre der neuesten Ausgabe des Web-Elch.

Herzlichst Ihr Web-Elch

P.S. Mich erreichen viele Anfragen, was ich denn in meiner – geringen – Freizeit so mache. Na, zum Beispiel auf Weidezäunen rumsitzen.

Linktip des Monats September 1999

Darauf hat der Web-Elch schon lange gewartet. Ein Fanartikel Shop nur zum Web-Elch, oder hat er da was mißverstanden?
Jedenfalls bietet der Elchladen alle möglichen und unmöglichen Artikel rund um das beliebte nordische Landtier von der Tasse bis zum Verkehrsschild.
Reinschauen lohnt sich in jedem Fall